Der Traum vom "Ally Pally"
Autor: Alexander Zmenda
Bieberbach, Freitag, 01. Sept. 2017
Der verletzte Tobias Förtsch kämpft beim SV Bieberbach um ein schnelles Comeback und träumt gleichzeitig vom Mekka des Darts-Sports.
Über Langeweile kann sich Tobias Förtsch wohl kaum beschweren, der 23-Jährige ist neben seiner aktiven Karriere auch Trainer der D-Jugend und seit acht Jahren Schiedsrichter. Der verletzte offensive Mittelfeldspieler, der sich auf den Außenbahnen am wohlsten fühlt und später gern als Vorstand arbeiten würde, will sich schnell einen Stammplatz erkämpfen.
Wer hat Sie angespielt?
Tobias Förtsch: Das war der Basti Hutzler aus Wichsenstein. Wir sind schon lange gut befreundet und haben in der Jugend zusammen bei der JFG Fränkische Schweiz gespielt. Wir hatten zusammen eine Dauerkarte für den FCN und spielen im Winter immer zusammen Darts.
Ihr SV Bieberbach steht nach vier Spieltagen nur aufgrund des besseren Torverhältnisses nicht auf einem Abstiegsplatz. Woran liegt der schwache Saisonstart?
Ich denke, wir haben uns vor der Saison hohe Ziele gesetzt, die angestrebte 40-Punkte-Marke halte ich persönlich für sehr ambitioniert. Ich finde, wir sollten zuerst an den Nichtabstieg denken, das Thema haben wir vielleicht zu locker genommen. Außerdem haben wir in den ersten Spielen unsere Chancen nicht genutzt, auch zuletzt bei der 0:1-Niederlage gegen Herpersdorf. Da fehlt uns noch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.
Sie standen in dieser Spielzeit noch keine einzige Minute auf dem Feld...
Ich hatte für diese Saison viel vorgehabt und wollte Vollgas geben. Auch in der Sommerpause habe ich mich intensiv vorbereitet, aber nach zwei Wochen in der Vorbereitung habe ich mich am Knie verletzt und war bisher nicht einsatzfähig. Ich hoffe, dass sich das schnell ändern wird und dass wir dann auch die Punkte holen, die wir brauchen.
In der letzten Saison sind Sie bei 24 Einsätzen für die erste Mannschaft 16 Mal eingewechselt worden. Was halten Sie von Ihrer Jokerrolle?
Mir persönlich hat das natürlich nicht so gut gefallen, denn ich hätte gerne mehr gespielt. Teilweise konnte ich aber auch den Trainer verstehen, durch das Abendstudium und meinen Vollzeitjob konnte ich nicht immer zum Training kommen. Mein Ziel für diese Saison ist es, nicht mehr die Jokerrolle zu haben, sondern Stammspieler zu werden. Das ist schöner, als immer nur von der Bank zu kommen. Ich tippe darauf, dass ich wegen der Verletzung erstmal in der zweiten Mannschaft spiele und dann hoffentlich schnell wieder in die Erste komme.
Nach zwei Niederlagen in Folge treten Sie am Sonntag bei der SpVgg Weißenohe an. Der Aufsteiger steht nach seinem ersten Dreier in der Tabelle direkt über Bieberbach.
Wir wollen den Negativtrend unbedingt stoppen und endlich unseren ersten Saisonsieg holen. Aber ich erwarte ein sehr schweres Spiel, ich schätze die SpVgg gut ein, die werden uns das Leben schwer machen. Aber ich gehe davon aus, dass die drei Punkte nach Bieberbach gehen werden.
Da Sie gerne Darts spielen, würde Sie nicht ein Trip in das Darts-Mekka "Ally Pally" reizen?
Das wäre natürlich ein absolutes Highlight! Einmal nach London fliegen und dort eine Session anschauen. Der Basti und ich haben schon darüber gesprochen, so wie ich uns kenne, glaube ich, dass wir das mal machen.
An wen spielen Sie weiter?
An Christian Distler von der SpVgg Nei-deck-Muggendorf. Wir waren zwar zusammen auf dem Gymnasium, hatten dann nach dem Abi aber keinen Kontakt mehr. Nachdem er höherklassig gespielt hat, habe ich letztens erst durch Zufall erfahren, dass er nach Muggendorf gewechselt ist. Mal schauen, was er so zu sagen hat.