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Der FC Thuisbrunn lässt Tugenden vermissen


Autor: Sebastian Baumann

Egloffstein, Sonntag, 09. April 2017

Im Derby zwischen Egloffstein und Thuisbrunn vergaßen die Gäste das Kämpfen und sind vorerst raus aus dem Aufstiegsrennen der A-Klasse 4.
SC-Co-Trainer Daniel Backof (Mitte) hat die Chance auf das 3:0, doch der Ball geht um Zentimeter am Kasten vorbei. Foto: Baumann


In der A-Klasse 4 ER/PEG war das Führungsquartett unter sich. Der SC Egloffstein schüttelte Verfolger Thuisbrunn im Derby ab. Spitzenreiter Weißenohe warf den FC Pegnitz vorerst aus dem Aufstiegsrennen. Der FC Leutenbach kassierte bei Neuling Bronn eine überraschende Packung. Im Kellerduell gegen Eschenau II feierte Kunreuth seinen ersten Saisonsieg.


A-Klasse 4 ER/PEG: SC Egloffstein - FC Thuisbrunn 3:1

Nur die Hausherren spielten so, wie man ein Derby angeht: mit Kampf, Biss und Leidenschaft. Bei Thuisbrunn war von diesen Tugenden nichts zu erkennen. "Das war heute nichts. Wir sind von der ersten Minute an nicht ins Spiel gekommen, haben die Zweikämpfe nicht angenommen, die Aggressivität hat gefehlt. Dann kommt alles zusammen. Über 90 Minuten waren wir klar die schlechtere Mannschaft, haben alles vermissen lassen und deswegen verdient verloren", sagte der enttäuschte Gästetrainer Christian Kuschnig nach der Partie und brachte damit die Leistung seiner Mannschaft auf den Punkt.

Denn in dem Derby, in dem es um viel ging - schließlich hatte der FC noch die Möglichkeit, die Heimelf vom zweiten Tabellenplatz zu verdrängen - ließ Thuisbrunn alles vermissen. Zwar hatte Heimtrainer Hartmut Grasser vor der Partie befürchtet, dass seine neu formierte Defensive - zwei Verteidiger mussten kurzfristig passen - Probleme bekommen könnte, doch seine Elf spielte mit kämpferisch hohem Einsatz und ließ nur eine einzige Chance im ganzen Spiel zu, die allerdings saß. Es war der Anschlusstreffer in der 87. Minute von Kuschnig, der ansatzlos abgezogen hatte.


2:0 nach der ersten Hälfte

Zu diesem Zeitpunkt stand es aber schon 2:0 für die Hausherren, die durch Matthias Vogel nach schöner Vorarbeit von Timo Bernhardt in der 17. Minute in Führung gegangen waren. Den zweiten Treffer markierte Defensivmann Michael Porisch nach einer Ecke (35.). Es war der erste Saisontreffer des Abwehrspielers. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich endlich das ersehnte Aufeinandertreffen zweier Orts- und Tabellennachbarn. Das lag am deutlich intensiveren Zweikampfverhalten und an der Tatsache, dass Thuisbrunn mehr nach vorne machte. Die Chancen hatte aber weiterhin Egloffstein in einer jetzt teilweise hitzigen Partie. Dass es noch einmal spannend wurde, lag vor allem an der mangelnden Chancenverwertung der Heimelf.

"Die Gelegenheiten, die wir in der zweiten Hälfte hatten, haben wir nicht genutzt. Dann müssen wir lange zittern. Vorher muss allerdings das 3:0 oder sogar das 4:0 fallen", erklärte Grasser hinterher und war sichtlich erleichtert, dass Daniel Backof dann doch noch mit dem Schlusspfiff den Sack zumachte. Allerdings hatte der Co-Trainer schon vorher zwei richtig gute Gelegenheiten, die er mehr oder weniger kläglich verstreichen ließ. Auch der auffälligste Spieler auf dem Feld, Stürmer matthias Vogel, brachte aus aussichtsreicher Position den Ball zweimal nicht im Tor unter, so dass die Partie kurioserweise bis zum Ende offen blieb, auch wenn Thuisbrunn in allen Belangen unterlegen war.


Neues Mittel: lange Bälle

"Kämpferisch war das eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft. Wir haben in den letzten Spielen oftmals in der Vorwärtsbewegung die Bälle verloren und deswegen heute öfter mit langen Bällen gespielt. Da blieb das Spielerische etwas auf der Strecke", sagte der Heimtrainer.

SCE: Gottschalk - Leander Wirth, Porisch, Ledig, Messingschlager, Oeh, Sebastian Wirth, Bernhardt, Reidinger, Backof, Vogel (Grau, Sacrieru)
FCT: Robert Nagy - Dominik Hofmann, Schaffer, Müller, Andreas Hofmann, Prütting, Hümmer, Alexander Nagy, Andreas Nagy, König, Kuschnig (Schwandner)
Schiedsrichter: Moritz Schrenk (SK Heuchling) / Zuschauer: 100