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Das ewige Drama Kreisliga


Autor: Uwe Kellner

Möhrendorf, Freitag, 23. Sept. 2016

Regelmäßig klopft Kilian Bauer mit dem ASV Möhrendorf beim Kreisoberhaus an. Obwohl bislang niemand geöffnet hat, bleibt der 25-Jährige seinem Verein treu.
Kilian Bauer (ASV Möhrendorf)  Foto: privat


Kilian Bauer scheitert regelmäßig mit dem ASV Möhrendorf am Aufstieg in die Kreisliga. Immer wieder haben andere Mannschaften die Nase vorn, meist handelt es sich um Reserven, die Hilfe "von oben" bekommen - diese Saison hat es sein Team in der Kreisklasse 1 ER/PEG gleich mit acht zweiten Mannschaften zu tun. Im Moment wird der ASV von den Führenden, ATSV Erlangen II und SC Eltersdorf II sowie den Verfolgern TV 48 Erlangen II, SpVgg Heßdorf II und Baiersdorfer SV II eingekesselt. Der ehemalige Schiedsrichter sieht dennoch keinen Grund, seinen Heimatverein zu verlassen.

Wer hat Sie angespielt?
Mein guter Kumpel Florian Huppmann. Er ist neben dem Platz ein ganz gelassener Typ, kann aber auf dem Feld ein sehr impulsiver Fußballer sein.

Immer wieder schön sind diverse Auswärtsfahrten zu Spielen vom Club oder auch die Treffen mit unserer Stammtisch-Gruppe.

Warum sind Sie so ein heimatverbundener Spieler, der noch nie den Verein gewechselt hat?
Ich habe mit vier oder fünf Jahren hier in Möhrendorf mit dem Fußballspielen angefangen und bin im Endeffekt mit meinen Kumpels im Verein groß geworden. Noch heute spiele ich mit vielen davon zusammen. Diese dicken Freundschaften, die hier entstanden sind, gibt man nicht auf. Außerdem passt das Drumherum in Möhrendorf einfach. Wir haben drei Rasenplätze und die Stimmung im Verein ist immer gut.

In dieser Saison startet der ASV Möhrendorf den nächsten Anlauf Richtung Kreisliga. Kann es dieses Mal klappen?
Bisher schaut es nach einem ewigen Drama aus. Wir hatten ja schon unter Thomas Lindenmayer eine geile Zeit und immer wieder oben mitgespielt. Jetzt sind wir mit Heinz Halmer in den letzten Jahren wieder ständig nur Dritter geworden. In diesem Jahr haben wir mit dem ATSV Erlangen II eine Mannschaft in der Liga, die meiner Meinung nach souverän Erster wird. Da braucht man sich ja nur anzusehen, welche Spieler dort kicken. Moritz Fath oder Ferdinand List liefen letzte Woche auf. Um Platz 2 wollen wir aber auf jeden Fall ein Wörtchen mitreden.

In der Kreisklasse 1 spielen Sie heute gegen Erlangen-Bruck II - wieder eine Reserve. Würden Sie lieber in der Kreisklasse 2 antreten?

Wenn ich mir die Derbys in der KK2 anschaue, weinen meine Augen. Klar würden wir gerne dort spielen, aber aus geographischer Sicht können wir schon verstehen, dass wir in der KK1 ran müssen. Bei uns in der Liga gibt es acht zweite Mannschaften, die zu den Auswärtsspielen keine Zuschauer mitbringen. Jetzt spielen wir gegen die Landesliga-Reserve des FSV Erlangen-Bruck, bei der man zudem nie weiß, mit welcher Mannschaft sie aufläuft. Wir werden uns allerdings nicht verstecken, letzte Saison haben wir gegen sie auch zwei Mal gewonnen - und da hatte sie auch gute Spieler dabei.

An wen geht Ihr Steilpass?
Ich spiele Matthias Kauschke vom SV Poxdorf an. Er ist ein alter Schiri-Kumpel von mir, mit dem ich in meiner Zeit als Schiedsrichter die eine oder andere Schlacht geschlagen habe. Mal war er bei mir Assistent, dann ich bei ihm. Das war eine schöne Zeit.