Belgischer Doppelerfolg in Eckental
Autor: Bertram Wagner
Eckental, Montag, 03. November 2014
Ruben Bemelmans heißt der Sieger des ATP-Challengers in Eckental. Im Finale setzte er sich gegen Tim Pütz aus Hessen durch. Auch im Doppelfinale jubelte Bemelmans an der Seite eines Landsmann - gegen ein deutsches Duo.
Die 18. Auflage des ATP-Challenger-Turniers endete mit einem verdienten Sieg des Belgiers Ruben Bemelmans, der bei seiner dritten Finalteilnahme in Eckental endlich einmal ganz oben stand. Der 7:6, 6:3-Gewinner gegen Tim Pütz kassierte für seine erfolgreiche Woche beim Bauer Watertechnology Cup im fränkischen Tennis-Mekka 4300 Euro Preisgeld und wertvolle 80 ATP-Punkte.
Für den 26-jährigen Davis-Cup-Spieler scheint deutscher Tennisboden das Erfolgsrezept zu sein, alle drei Turniersiege seiner Karriere (davor zweimal in Wolfsburg) gelangen ihm hier. Und als "Zugebe" gewann Bemelmans auch noch mit seinem Landsmann Niels Desein auch die Doppelkonkurrenz (knapp mit 10:8 im Champions-Tiebreak). Dieses Husarenstück gelang zuletzt Rainer Schüttler vor mehr als einem Jahrzehnt.
Von seinem ersten Challenger-Erfolg träumte auch der Unterlegene. Doch für den Hessen war Bemelmans nur im ersten Satz in Reichweite. Ab der Satzmitte entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, Geschwindigkeit und Niveau nahmen im Gleichschritt zu und letztlich fehlten Pütz bei 5:4 nur zwei erfolgreiche Bälle zum Satzgewinn. Bereits im achten Spiel hatte der Rechtshänder drei Breakchancen. Diese blieben ungenutzt, im Tiebreak rächte sich dies bitter: Ein knallharter Passierschlag zum "Mini"-Break für den Belgier brachte den späteren Sieger auf die Erfolgsspur, Pütz konnte nur noch reagieren und Bemelmans ließ sich nicht mehr die Butter vom Schläger nehmen. "Mein Aufschlagsverlust zu Beginn des zweites Satzes war letztlich die Entscheidung", brachte es Pütz auf den Punkt. Während der erste Satz noch eine knappe Stunde dauerte, war es nun im Expresstempo um den Deutschen geschehen - 3:6. Nichtsdestotrotz war es eine zufriedenstellende Woche für Pütz.
Deutsch-belgische Festspiele
Ab dem Samstags-Halbfinale glich das Turnier, das mit Tennis-Assen aus 15 Nationen startete, deutsch-belgischen Festspielen. Die beiden Nachbarländer teilten unter sich Punkte und Preisgeld für die Top 4 im Einzel und den Doppelsieg auf. Das gab es in der fast 20-jährigen Geschichte des Turniers noch nie.
Die Siegesserie des Qualifikanten Mirza Basic endete beim siebten Auftritt (Halbfinale). Nicht einmal eine Stunde benötigte Bemelmans, um ins Endspiel einzuziehen. 6:2, 6:1 - der Belgier konnte Kräfte sparen für seine zwei Sonntagsauftritte im Einzel und Doppel. Pütz bekam im zweiten Halbfinale gegen seinen Kontrahenten Niels Desein noch die Kurve, nachdem er schnell mit 2:6 ins Hintertreffen geriet. Er konnte den Schalter umlegen und hatte mit zunehmender Spielzeit die Partie sicher im Griff. Im Finale sollte es dann anders laufen.