Um im Fall der Fälle handlungsfähig zu bleiben, hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) seine Geschäftsordnungssatzung abgeändert - mit womöglich gravierenden Folgen für den am Samstag, 1. Februar, in Röthenbach stattfindenden Kreistag im Spielkreis ER/PEG. Dort wird von den Vereinen eine neue Kreisspitze für vier Jahre gewählt - oder eben vom Verbands-Präsidium bestimmt. Dies ist nach der vorgestern erfolgten Satzungsänderung nämlich möglich.

Fest steht: Der Kreisvorsitzende Max Habermann wird nicht mehr kandidieren, als möglicher Nachfolger zögert Kreisjuniorenspielleiter Tobias Körner noch. Sollte Körner auf eine Kandidatur verzichten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der Verband einen neuen Kreisvorsitzenden bestimmt. "Stellt sich für ein Wahlamt kein Kandidat zur Verfügung bzw.

erhält ein Kandidat [...] nicht die [...] erforderliche Mehrheit, so beruft das Präsidium für dieses Amt auf Bezirks- und Kreisebene eine Person", lautet die abgeänderte Passage in der Satzung, abrufbar auf der Internetseite des Verbands.

Allerdings habe diese Änderung nichts mit den Vorkommnissen im hiesigen Spielkreis zu tun, sagte BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher. Es sei eine grundlegende Entscheidung, die Handlungsfähigkeit ermöglicht, falls es tatsächlich dazu kommt, dass Posten nicht direkt beim Kreistag besetzt werden können. Für diesen Fall wäre bislang ein Sonder-Kreistag vorgesehen gewesen, der laut Igelspacher allerdings noch nie einberufen werden musste.

Bestimmung nur Notlösung
Inzwischen hat sich aber das Rad der Zeit weitergedreht, das Amt des Kreisvorsitzenden etwa ist immer aufwendiger geworden. Dass in anderen Kreisen ähnliche Vakanzen an der Kreisspitze entstehen könnten, ist nicht auszuschließen.

Igelspacher hofft aber trotzdem, die Ämter per Wahl besetzen zu können: "Das ist unser oberstes Ziel. Die Bestimmung durch das Präsidium ist nur eine Notinstrument, falls niemand kandidiert."