Aufstiegsfeiern und der Ball ruhen in Forchheim
Autor: Daniel Ruppert
LKR Forchheim, Mittwoch, 08. April 2020
In immer mehr Sportarten wird die Saison aufgrund der Corona-Krise für beendet erklärt. Die Konsequenzen sind unterschiedlich. Selbst feststehende Aufsteiger können sich aber (noch) nicht freuen.
Der Aufstieg gehört für Sportler zu den schönsten Erlebnissen in der Amateurkarriere. Nach der Entscheidung auf dem Spielfeld folgt nicht selten ein Autokorso durch die Nachbardörfer, dem sich eine ausgiebige Feier im Sportheim anschließt. Während der Ausgangsbeschränkung fällt das flach.
Ein Abstieg hängt Profi und Hobbysportler gleichermaßen lange nach. Meistens ist er jedoch das gerechte Ergebnis einer schwachen Saison. Nicht so in Zeiten der Corona-Krise. Während Fußballer und Handballer im Ungewissen über eine Fortsetzung der Spielzeit leben, wurde in einigen Sportarten offiziell das Ende verkündet - mit unterschiedlichen Auswirkungen. Drei Beispiele aus dem Basketball, Volleyball und Tischtennis.
Eggolsheim bleibt Bayernligist
Für die Regionalligen sowie die Bezirksoberliga abwärts hatten die zuständigen Basketballverbände Mitte März verkündet, dass die Saison abgebrochen wird. Die Teams aus den Spielklassen dazwischen mussten sich ein paar Tage mehr gedulden, dann wussten beispielsweise auch die Akteure der DJK Eggolsheim, dass die ausstehenden drei Partien in der Bayernliga Nord nicht mehr stattfinden. Wiederum etwa eine Woche später kam die Entscheidung über Auf- und Abstieg.
Nach einer Telefonkonferenz der Vertreter aller Bayernligisten mit Spielbetriebsleiter Robert Daumann ist klar: Maßgeblich sind die Tabellen zum Zeitpunkt der Corona-Pause am 13. März. Obwohl Eggolsheim auf dem letzten Platz lag, hat es den Klassenerhalt geschafft. Grund ist eine spezifische Regelung, nach der nur die Schlusslichter der drei Bayernligen sicher absteigen. In der Nord-Staffel ist das nicht die DJK, sondern die SpVgg Rattelsdorf, die vor Saisonbeginn zurückgezogen hatte und ans Ende des Tableaus gesetzt wurde. Über die anderen Absteiger - heuer zusätzlich vier Teams - entscheidet ein Koeffizient aus absolvierten Partien und errungenen Punkten.
Und da ließ die Mannschaft von Trainer Carsten Rchter genug Rivalen der anderen beiden Staffeln hinter sich. "Wir sind zwar froh, dass in Eggolsheim weiter Bayernliga-Basketball gespielt wird, aber wir hätten die drei Begegnungen gerne bestritten. Selbst mit dem Risiko, noch abzusteigen. Wir waren im Aufwärtstrend und hätten es uns zugetraut, den Klassenerhalt auch so zu schaffen", sagt der 30-Jährige.
Richter will sein Amt auch 2020/21 ausüben, bis Mitte Juni setzt er sich die Frist für eine Entscheidung, denn: "Ich bin sportlicher Leiter beim BBC Coburg und muss mir überlegen, ob mein Hauptberuf weiter zeitlich mit der Stelle des Trainers in Eggolsheim vereinbar ist", erklärt der Rattelsdorfer. Die Kooperation mit TTL Bamberg werde jedenfalls fortgesetzt, eventuell rücken jüngere Akteure des Partners nach.
Effeltrich will Härtefallregelung
Während es in den meisten Sportarten feste Spieltage gibt und die Tabellen daher weitgehend aussagekräftig sind, klafft die Zahl der absolvierten Spiele im Tischtennis oft weit auseinander. Auch in den oberen Ligen. Die Folge: Die SpVgg Effeltrich muss als Schlusslicht der 3. Bundesliga Süd runter, obwohl der Konkurrent am rettenden Ufer zwei Partien, aber nur drei Punkte mehr auf dem Konto hat. Daher legte der Verein fristgerecht Einspruch ein.