Abstieg oder nicht? Hickhack um Eggolsheim
Autor: Tobias Schneider
Eggolsheim, Dienstag, 23. Mai 2017
Ein Wechselbad der Gefühle: Die DJK freute sich schon auf eine weitere Saison in der Bayernliga. Dann berichtigte der Verband aber seine Entscheidung.
Sie hatten sich schon unendlich gefreut, am Montag folgte die bittere Enttäuschung: Der nachträgliche Klassenerhalt für die DJK Eggolsheim in der Basketball-Bayernliga ist nach aktuellem Stand vom Tisch. Wie es derzeit aussieht, muss die DJK den Gang in die Bezirksoberliga antreten.
Die Eggolsheimer fühlen sich vom Bayerischen Basketball-Verband (BBV) böse verschaukelt, eine nachvollziehbare Ansicht, berücksichtigt man die Entwicklungen am Wochenende: Am späten Samstagabend bekam Abteilungsleiter Felix Hümmer einen unerwarteten Anruf vom Verband, hier wurde ihm vorab mitgeteilt, dass die DJK nachträglich doch in der Bayernliga bleiben könne. Als Grund wurde genannt, dass es in der Regionalliga einen Rückzug gegeben habe und aus der Bezirksoberliga Unterfranken eine Mannschaft auf ihr Aufstiegsrecht verzichte. Dass Mannschaften zurückziehen oder ihr Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen, ist im bayerischen Basketball nichts Ungewöhnliches und kam in der Vergangenheit regelmäßig vor. Darauf spekulierten die Eggolsheimer, und freuten sich natürlich, als dieser Fall auch einzutreten schien. Eine euphorische Pressemitteilung machte die Runde, auch der Fränkische Tag berichtete in der Dienstagsausgabe über den nachträglichen Klassenerhalt der DJK-Korbjäger.
Nun ist aber alles anders. "Am Montag bekamen wir ein Schreiben vom Verband, darin stand, dass wir doch nicht in der Bayernliga bleiben können", sagt Hümmer, dem der Ärger über das Vorgehen deutlich anzumerken ist. "Warum ist es dem Verband nicht möglich, den Anruf am Samstag mit einem weiteren Telefonat am Sonntag zu berichtigen, mit einer Entschuldigung, dass ein Fehler unterlaufen ist? Das ist doch nicht schwer. Uns aber 48 Stunden lang hinzuhalten, ist ein absolutes No-Go. Wir sind schwer enttäuscht, mir persönlich fehlen die Worte."
Die fehlerhafte Mitteilung des BBV vom Samstag hängt offenbar mit den Fibalon Baskets aus Neumarkt zusammen, die in der Bayernliga Mitte nicht in die Regionalliga aufsteigen wollen und deshalb auch in der kommenden Saison einen Bayernliga-Startplatz in Anspruch nehmen - zum Leidwesen der Eggolsheimer. "Ob das dem Verband nicht bekannt war oder es schlicht untergegangen ist, wissen wir nicht", sagt Hümmer. Der BBV um Vizepräsident Thomas Winter, auch für das Ressort Spielbetrieb verantwortlich, war am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Welche Hoffnung bleibt jetzt noch? Ein Beschwerdeschreiben an den Verband ist verschickt, ob diese Protestnote allerdings Erfolg haben wird, ist unklar. "Wir wissen nicht, ob deshalb etwas passiert", sagt Hümmer. Ein weiterer Hoffnungsfunken ist die Meldefrist aller BBV-Vereine. Diese endet am Mittwoch, dann steht final fest, welches Team in welcher Liga an den Start gehen wird.
Ob es sich lohnt, darauf zu spekulieren, wissen sie in Eggolsheim selbst nicht mehr. Hümmer: "Wir sind ratlos und geschockt. Uns bleibt nichts anderes übrig, als einfach abzuwarten." Fortsetzung folgt.