Druckartikel: Spaß und Anspruch gehen beim Forchheimer Liederverein Hand in Hand

Spaß und Anspruch gehen beim Forchheimer Liederverein Hand in Hand


Autor: Sonja Lengenfelder

Forchheim, Dienstag, 29. Januar 2013

Der Forchheimer Liederverein ist der älteste Chor im Landkreis. Dass er sich auf seinen Meriten nicht ausruht, garantiert allein schon der ambitionierte Chorleiter Jens Birnbach.
lles schaut und singt, wenn Dirigent Jens Birnbach gestenreich durch das Repertoire führt. Foto: privat


Es gibt eine Sache, die Chorleiter Jens Birnbach besonders wichtig ist: Qualität. Homogen und weich sollte ein Chor klingen. "Nur dann macht es auch Spaß", findet der Dirigent, der seit 2010 den Liederverein Forchheim leitet. Bereits während der wöchentlichen Probe im kleinen Saal der Jahnhalle macht er diesen Anspruch geltend.

Das beginnt schon bei der Sitzverteilung. Die Stuhlreihen sind wegen der besseren Akustik in Hufeisenform angeordnet. Links sitzen die Sopranistinnen, dem Chorleiter gegenüber die Männerstimmen und rechts die Damen, die im Alt singen. Für die Forchheimer Sänger hat der ausgebildete Opernchorsänger nur Lob übrig: "Sie arbeiten sehr konzentriert." Alle seien bereit, an einem Strang zu ziehen. Birnbach ist sich aus diesem Grund sicher, dass sie wissen, worum es geht.

Birnbach selbst würde sich noch viel mehr Intensität wünschen, aber auch er weiß, dass das mit den Berufen und den sozialen Verpflichtungen seiner Sänger sich nicht in Einklang bringen ließe: "Wenn es uns möglich wäre, würde ich gerne täglich proben, so wie es im Opernhaus üblich ist", schmunzelt Birnbach.

Auf die Vielfalt kommt es an

Der Dirigent achtet auf viele Einzelheiten, korrigiert den Gesichtsausdruck und die richtige Haltung. Sopran und Alt sind im Liederverein ausgeglichen verteilt. Nur die männlichen Stimmlagen sind in Unterzahl. Doch das ist ein Problem, das der Liederverein mit vielen anderen Chören gemeinsam hat.

Der Liederverein ist ein gemischter Chor, der sehr auf die musikalische Vielfalt achtet. "Wir sind kein typischer Gesangverein, sondern eher ein Lieder- und Konzertverein", sagt Birnbach. Das Repertoire reicht von Pop, Rock über Musical und Swing bis hin zur Musik der Barockzeit. "Ich wähle Stücke, die in der Literatur bekannt sind, und ein hohes Niveau haben", erläutert Birnbach die Kriterien, nach denen er die Programme zusammenstellt.
Das Ziel sind Konzerte, die dem Publikum in Erinnerung bleiben. Dabei ist es Birnbach allerdings wichtig, nicht über das Ziel hinauszuschießen: "Der Chor muss gefordert, aber nicht überfordert werden." Wer im Forchheimer Liederverein mitsingt, erfährt schon bei den Proben viel über die Welt der Musik. "Immer, wenn wir mit einem neuen Stück beginnen, halte ich mit dem Beamer einen kleinen Vortrag über den Komponisten und den historischen Hintergrund", sagt Birnbach.

Er und seine Sänger würden sich sehr darüber freuen, wenn der Chor künftig noch größer werden würde. Davon träumen die Forchheimer Sänger. Darum hoffen die Mitglieder, dass ihre Konzerte die Neugierde vieler Interessierter wecken. "In einem großen Chor kommt die Ausgewogenheit der Stimmen viel mehr zum Tragen", schwärmt Birnbach.