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Sonnenschein und heftiger Schneefall


Autor: Carmen Schwind

Heiligenstadt, Montag, 25. April 2016

Trotz wechselhaftem Wetter ließen sich viele von einem Besuch auf dem Rathausplatz nicht abhalten.
Die Sonne lockte ein paar Besucher mehr auf den Rathausplatz Foto: Carmen Schwind


Bei starkem Schneefall wurden am Sonntag die Wettkampfteilnehmerinnen von der Versorgungsbrücke am Heiligenstadter Hof in die Leinleiter geworfen. Schnell führte eine der Teilnehmerinnen das Feld an, umrundete gekonnt die Steine im Bach und steuerte auf das Ziel vor der Brücke nach dem Oertelhof zu. Die Zuschauer feuerten die Teilnehmerinnen lautstark an. Doch kurz vor dem Ziel wurde die Favoritin von einer Stromschnelle aus der Bahn geworfen und die Rennente Nummer 294 von Ralf Steger aus Wüstenstein gewann das erste Entenrennen auf dem Heiligenstadter Frühlingsfest. Platz zwei machte Nummer 27, die Ente von Magdalena Lämmlein aus Tiefenpölz und Platz drei die Nummer 121 von Monika Aichinger aus Heiligenstadt.


Bieranstich

Wechselhaft wie die Gefühle beim Entenrennen war auch das Wetter beim Frühlingsfest. Bei starkem Schneefall zapfte CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner nach drei Schlägen das erste - gut gekühlte - Bier an. Unterstützt wurde sie dabei vom ersten Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/ Einigkeit), dem Dritten Bürgermeister Johannes Harrer und der Marktgemeinderätin Monika Stauffenberg (CSU). Zuschauer überlegten laut, ob da wohl Flüssigkeit oder Eis aus dem Hahn kommen würde. Die ersten Händler gaben auch gleich wieder auf und packten ihre Ware zusammen. Nach einiger Zeit kam dann doch die Sonne hervor und die Hohenpölzer Musikkapelle spielte am Rathaus auf.


Alte Maßkrüge

Oliver Schlicht aus Pettstadt stellte alte Maßkrüge aus und verkaufte sie. Sein dazugehöriger Bildband wird in sechs Wochen im Hübscher-Verlag erscheinen. "Früher gab es 158 Brauereidörfer. Ich stelle in meinem Bildband alle von Amlingstadt bis Zettmannsdorf vor", erzählte Schlicht. Früher habe es 300 Braustätten gegeben, jetzt gebe es noch 60. Sein ältester Krug ist von der "Bamberger Hofbräu", die es nicht mehr gibt. Tina Seeger vom Ortskulturring dagegen verkaufte Lose und quietsch-gelbe Gummienten. Die sammelte später Jens Göller in einem Korb wieder ein. "Das sind waschechte Rennenten, die sogar der CE-Norm entsprechen", erklärte Göller. So sei sichergestellt, dass sie sich in einer Stromschnelle wieder aufrichten und nicht untergehen. 300 Rennenten waren verkauft worden. "Eigentlich 298, denn die Nummern 271 und 273 sind Testläufer, ob die Leinleiter heute renntauglich ist", informierte Jens Göller. Und ja, sie war nicht zugefroren, wie der eine oder andere Gast vermutete.


Bier für Tansania

Aus Bamberg waren Schülerinnen und Schüler des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums mit ihrem Lehrer Johannes Bail gekommen. "Wir wollen im Oktober unsere Partnerschule in Tansania besuchen und verkaufen deshalb Bier auf dem Frühlingsfest", berichtete Sofie Wretschitsch aus Heiligenstadt. Lehrer Johannes Bail ergänzte, dass er zwei Seminare hält. Im wissenschaftlichen gehe es um die Suchtgefahr von Bier, die Inhaltsstoffe und chemische Zusammensetzung. Im praktischen Seminar gehe es um den Dialog von Kulturen, in dem der Horizont der Schüler erweitert werden soll. "Einige Schüler sind in dem einen und dem anderen Seminar und so bot es sich an, hier Bier zu verkaufen. Der Erlös wird für die Reise nach Tansania genutzt", erzählte Bail. In der Oertelscheune gab es einen Kinderbasar, Clown Firlefanz bastelte Tiere und Blumen aus Luftballons und Bäcker Beringer bot frische Brezen von der Stange an; zumindest bis die nächste Schneewolke über Heiligenstadt aufzog.