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Sommer: Auch Bienen schwitzen heftig


Autor: Petra Malbrich

LKR Forchheim, Freitag, 14. August 2015

Der heiße und trockene Sommer setzt auch den Bienen kräftig zu. Die Tiere haben aber raffinierte Methoden, um sich etwas Linderung zu verschaffen. Dennoch bleiben sie auch auf die Hilfe von Menschen angewiesen.
Die Bienen haben müssen derzeit große Anstrengungen auf sich nehmen, damit ihre Stöcke nicht zu heiß werden.  Foto: Petra Malbrich


Mit ganz ähnlichen Methoden wie die Menschen kämpfen auch Bienen gegen die Hitze: Wenn es in der Wohnung zu heiß wird, schalten sie ihren Ventilator ein. Es brummt dann ununterbrochen, und wer dem Geräusch folgt, sieht eine Biene: das Hinterteil in der Bienenwohnung, genannt Beute, dazu mit den Flügeln schlagend.
"Sie versuchen damit, eine Temperatur von 38 Grad im Bienenstock zu halten", erklärt Richard Rupprecht vom Imkerverein Ebermannstadt. Es geht den Mann dabei vor allem darum, die Brut zu schützen.

Die gegenwärtige Hitze setzt auch den Bienen stark zu. Es fällt ihnen schwer, überhaupt noch ausreichend Pollen oder Nektar zu finden. Ein Blick auf die Wiesen zeigt vor allem vertrocknete Blumen. Hier können allerdings die Menschen helfen eingreifen und Blumen anzupflanzen. Auch eine kleine Ecke mit Kräutern, und sei es nur Unkraut, könnte den Bienen schon Linderung verschaffen. "Auf den Friedhöfen fühlen sich die Bienen wohl. Dort blüht es vom Frühjahr bis in den Herbst hinein", sagt Wolf-Dietrich Schröber vom Imkerkreisverband Forchheim.


In schwarzen Trauben

Wohl fühlen sich die Bienen aber auch vor ihrer Haustüre, wo sie gerne sitzen, um die lauen Abende zu genießen. In regelrecht schwarzen Trauben zeigt sich dieses Verhalten. "Daran sieht man, dass es warm ist", sagt Schröber.

In den zehn Beuten auf Burg Feuerstein sind viele Bienen aus der Wohnung ausgezogen, um sich etwas Kühle zu verschaffen. Das ist kein Problem. Problematisch ist allerdings, dass den Tieren Wasser, Nektar und Pollen fehlen. Ein guter Imker hilft seinen Bienen und stellt ihnen dies alles bereit.

Deshalb gibt es auf Burg Feuerstein ganz in der Nähe der Bienenwohnungen einen kleiner Gartenteich mit Grünpflanzen. Auf den Pflanzen finden die Bienen einen Landeplatz. Sie können dort Wasser sammeln, ohne unterzugehen. Das Wasser bringen sie in ihre Wohnung, für den Nachwuchs, aber auch, um die Wohnung zu kühlen.
"Wasser verdampft und produziert Kälte", sagt Schöber. Wo es dagegen kein Wasser in unmittelbarer Nähe gibt, müssen die Bienen unter Umständen weite Wege in Kauf nehmen.


Tau am Morgen

Zwar sammeln Bienen am frühen Morgen den Tau auf, doch ohne ausreichendes Wasser wird auch ihr Leben unerträglich. Sie benötigen es beispielsweise auch, um das Futter weich zu halten. Möglichkeiten, wie die Menschen den Bienen dabei helfen können, gibt es einige.

"Man kann den Korken einer Wein- oder Sektflasche in eine kleine, mit Wasser gefüllte Schüssel legen. Die Biene setzt sich auf den Korken, der im Wasser schwimmt", sagt Schröber. Oder man hängt ein weißes Tuch in eine Schüssel; so, dass das eine Ende des Tuches über dem Schüsselrand heraushängt. Die Biene kann das Wasser dann trinken, ohne ins Wasser zu müssen.
Auch für ein größeres Einflugloch in der Haustüre wird ein guter Imker sorgen. Dass das Wachs, mit dem die Waben verschlossen sind, dabei schmilzt, ist allerdings unwahrscheinlich. "Das Wachs wird weich, aber es schmilzt nicht. Teigig wird es bei 45 Grad Celsius, flüssig bei 60 Grad Celsius", erklärt Rupprecht.


Ventilator im Winter

Irgendwann wird aber auch diese Hitzewelle zu Ende gehen. Dann stehen bald die kälteren Tage vor der Tür.Aber auch dann werfen die Bienen wieder ihren Ventilator an und wirbeln mit den Flügeln. "Dann, um Wärme in die Beuten zu bringen", sagt Schröber.