Solaranlage über den ehemaligen Munitionsbunkern im Reichswald
Autor: Redaktion.
Weiher, Donnerstag, 31. Juli 2014
Die Naturstrom-AG mit Niederlassung in Forchheim hat nach komplexer Planung ein neues Sonnenkraftwerk errichtet: auf einem ehemaligen Militärgelände im Sebalder Reichswald. Bilder von den früheren Munitionsbunkern gibt es hier.
Die Naturstrom-AG hat auf dem Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots der US-Armee einen Solarpark eingerichtet. Das Sonnenkraftwerk im Sebalder Reichswald bei Uttenreuth-Weiher wird laut Pressemitteilung voraussichtlich jährlich rund drei Millionen Kilowattstunden Ökostrom erzeugen - genug für 1100 durchschnittliche Naturstrom-Privatkunden. Dadurch würden jährlich über 1560 Tonnen CO2 vermieden.
Das Photovoltaik-Kraftwerk entsteht auf einer früheren Bunkeranlage, die mittlerweile teilweise aufgefüllt wurde. Rund sieben Hektar bebaut der Ökostrom- und Biogas anbieter aus Düsseldorf, der seit zehn Jahren mit einer Niederlassung in Forchheim vertreten ist. Nach Abschluss aller Auffüllarbeiten könnte die Anlage in einer zweiten Bauphase erweitert werden. Baurecht hat die Naturstrom-AG bereits für die gesamte 15 Hektar große Fläche vorliegen.
Komplexe Planung der Anlage
Die Planung der Anlage erwies sich aufgrund des ungewöhnlichen Baugrundstücks als sehr komplex. So musste beispielsweise das Areal - als Exklave - erst nach Uttenreuth eingemeindet werden, um überhaupt einen Bebauungsplan erstellen zu können. Dass der Solarpark nach mehrjähriger Projektierung gebaut werden kann, ist nicht zuletzt der Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsforst als Verpächter und der Gemeinde Uttenreuth zu verdanken.
"Die Bauleitplanung und die Eingemeindung waren unsere Hauptaufgaben", erklärt Mathias Schenkl, Leiter des Hauptamtes der VG Uttenreuth, auf Anfrage. Es sei ein schwieriges Verfahren gewesen, das die Belange des Natur- und Landschaftsschutz zu berücksichtigen hatte. "Die Bunker waren zu gut gebaut, als dass man sie in einem vertretbaren Kostenrahmen hätte abreißen können", sagt Schenkl. Die Bunker wurden demnach mit umweltverträglichem Aushub gefüllt und zugeschüttet.
Wie bei vielen anderen Öko-Kraftwerken sollen sich laut Naturstrom-AG auch am Solarpark Uttenreuth Bürger beteiligen können. Derzeit laufen dazu Gespräche mit den Bürgergenossenschaften Ewerg aus Erlangen und der Bürger-für-Bürger-Energie (BfB) aus Neunkirchen am Brand.
Die Anlage in Uttenreuth ist seit Donnerstag, 31. Juli, in Betrieb und soll im Laufe des August den Netzanschluss erhalten. "Wir sind sehr froh, das Projekt in Uttenreuth nun umsetzen zu können", sagt Thomas Banning, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom-AG. Getrübt wird die Freude durch den Blick auf die allgemeine Marktentwicklung: "Insbesondere bei größeren Anlagen mit mehr als einem Megawatt installierter Leistung ist der Zubau zuletzt dramatisch zurückgegangen", erläutert Banning.
"Damit der definierte Zielkorridor für den Photovoltaik-Ausbau nicht deutlich unterschritten werde, müsse für zukünftige Investoren die Möglichkeit geschaffen werden, den erzeugten Strom als Ökostrom klar definierter Herkunft an Endkunden weitervermarkten zu können.
Informationsabende über Bürgerbeteiligung
Uttenreuth: am Freitag, 1. August, um 19 Uhr in der Vereinsgaststätte "Rundblick"
Neunkirchen am Brand: Die BfB informiert am Montag, 11. August, um 19.30 Uhr im Pfarrgemeindehaus Adolph Kolping
Forchheim: am Dienstag, 12. August, um 19.30 Uhr im Kulturraum St. Gereon