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So will die Stadt Forchheim mehr Touristen anlocken


Autor: Josef Hofbauer

Forchheim, Montag, 19. November 2018

Forchheim hat jetzt ein Tourismuskonzept. Damit sollen gezielt mehr Gäste in die historische Königsstadt gelockt werden.
Forchheim ist schön. Dies soll touristisch besser vermarktet werden. Josef Hofbauer


Geschichte und Tradition, Natur und Aktivitäten sowie Bier und Kulinarik sind die drei Säulen, auf denen das Forchheimer Tourismuskonzept fußt, das der Leiter der Tourist-Info, Nico Cieslar, den Mitgliedern des Hauptausschusses präsentierte. Das Wichtigste, so Cieslar, sei ein professioneller Auftritt nach außen. Die Botschaft: "Jedes Eckla der Stadt ist liebenswert fränkisch."

Die Geschichte der Stadt soll greifbar gemacht werden, findet Nico Cieslar. Als Beispiel dafür nannte er den Forchheimer Brauereienweg, neudeutsch "Walk of Beer", der die Forchheimer Innenstadt mit dem Kellerwald verbindet. In der Straße eingelassene Sterne mit dem QR-Code der vier Forchheimer Brauereinen bieten vertiefende Informationen zu den Braustätten. Dazu gibt es einen Flyer, einen Rucksack und ein T-Shirt im passenden Design.

Bei den historischen Daten lautet das Motto: Weniger ist mehr. So fassen ganze 15 Jahreszahlen von der Erst-Erwähnung Forchheims im Diedenhofener Kapitular 805 bis zur Auszeichnung Forchheims als bayerischer Genussort 2018 alles Wissenswerte über Forchheim zusammen.

Durch Kooperationen mit Tourismusunternehmen und so genannte Influencer soll der Bekanntheitsgrad der Königsstadt weiter gesteigert werden. Dazu sei es auch notwendig, so Cieslar, dass Forchheim auf den wichtigsten touristischen Messen vertreten ist. Dazu gehörten die CMT, die weltweit größte Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit in Stuttgart ebenso, wie die ITB, die Internationale Tourismusbörse, oder die Grüne Woche" in Berlin oder die alljährlich im Februar stattfindende Messe "Reisen" in Hamburg. Um den Wiedererkennungswert zu steigern, sei für den Messestand eine Theke in Form der Forchheimer Kaiserpfalz angefertigt worden.

In Forchheim selbst sollen den Besuchern einheitliche Schilder den Weg vom Bahnhof zur Innenstadt, bzw zur Tourist-Info weisen. Bisher gab es drei unterschiedliche Schildertypen, die nun abgebaut würden. In der Fußgängerzone soll ein interaktives Informationsportal installiert werden. Gedacht ist diese Info-Stele als Informationsquelle für die Besucher, wenn die Tourist-Information geschlossen ist.

Nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark, strebt die Tourist-Information den Aufbau eines Städte-Netzwerkes an. So sei eine Mitgliedschaft im Bund der Fränkischen Städte geplant. Der Vorteil: Bei Marketingkampagnen für Franken werden explizit auch auf Forchheim als Ausflugsziel hingewiesen. Dies könne sich bei Auslands-Kampagnen von Städten wie Nürnberg oder Bamberg für Forchheim besonders auszahlen.

Da Forchheim heuer als "Genussort" ausgezeichnet wurde, soll auch dieser Aspekt verstärkt in den Fokus der Einheimischen und der Gäste gerückt werden. So plant Nico Cieslar für das kommende Jahr ein "Festival der Genüsse." Dabei ist für 29. Juni ein Genießer-Menü, ein musikalisch begleitetes Vier Gänge-Menü komponiert mit ausschließlich regionalen Zutaten mit einer korrespondierenden Auswahl an Getränken geplant. Auf einer Genießer-Meile gibt es süffiges Bier, charaktervolle Weine fränkische Säfte, Meerrettich und Wild zu probieren. Wer Süßes bevorzugt, für den gibt es fränkische Urrädla und Kaffee von der Rösterei Bogatz.

Da die Zahl der Touristen, die Forchheim mit dem E-Bike einen Besuch abstatten, plant Cieslar in Kooperation mit den Stadtwerken im Umfeld der Kaiserpfalz eine E-Bike Ladestation. Wo sie genau errichtet werden soll, ist allerdings noch offen.

"Mein größtes Kompliment", lobte CSU-Fraktionsführer Udo Schönfelder die Arbeit von Nico Cieslar. Allerdings vermisste er in der Auflistung das Forchheimer Königsbad. Auch das solle "offensiv vermarktet" werden. Auch das Katharinenspital, dessen Sanierung forciert werden müsse, stelle eine touristische Besonderheit dar, fand Schönfelder.

Kollege Thomas Werner urteilte: Mit dieser Präsentation habe sich Forchheim für jede Jahreszeit und jeden Geschmack klar positioniert. "Nix g"sagt is auch schon g"lobt" zeigte sich Manfred Mauser (FBF), der an der Präsentation nicht das Geringste auszusetzen hatte, fast sprachlos. Anette Prechtel (FGL) nannte das Konzept beeindruckend. "Es macht Lust, in Forchheim Urlaub zu machen und in dieser Stadt zu leben." Es wirke nach außen und innen gleichermaßen.