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So kommt das Wetter ins Handy


Autor: Verena Pohl

LKR Forchheim, Freitag, 27. Juni 2014

Kleine Programme auf unseren Smartphones wissen jederzeit, wie das Wetter zuhause ist - unabhängig von der Größe unseres Wohnortes. Woher kommen diese Daten? Wir haben nachgeforscht.
Berta Stein bei ihrer Wetterstation in Kasberg. Früher musste sie hier die Niederschlagsmenge von Hand messen.  Fotos: Josef Hofbauer


Moderne Handys sind sind nicht nur Telefone, sondern regelrechte Alleskönner: Sie fotografieren, schicken E-Mails, navigieren... und wissen immer, wie das Wetter ist. Möglich machen das diverse Wetter-Apps. Die kleinen Programme erkennen per GPS den Standort und sagen uns, wie das Wetter ist und in den nächsten Tagen sein wird.Und dieser Service funktioniert überall. Nur: Woher weiß das Handy, ob es gerade in Schlichenreuth regnet oder wie warm es in Linden ist?

"Immer eine Schätzung"

Möglich macht das eine Unmenge von Daten, die auf verschiedenen Wegen ermittelt und ausgewertet wird. "Sowohl das Wetter als auch die Prognosen sind immer eine Schätzung", erklärt Bonnie Mattes, Pressereferentin bei Wetter.com. Die App des Wetterportals gehört zu den meist genutzten. "Wir haben weltweit ein engmaschiges Netz von Messpunkten.

Die App ortet das Handy und gibt dann die Daten des nächst gelegenen Messpunktes aus."

Diese Messpunkte richten sich dabei nur nach Geokoordinaten und sind nicht an den Standort von Städten gebunden. "Da werden verschiedene Daten übereinander gelegt, wie Satellitenbilder, Radarmessungen und die Werte von Wetterstationen", sagt Anne-Kerstin Tschammer, Pressesprecherin des privaten Wetterdienstes MeteoGroup.

Datenerfassung seit 24 Jahren

Eine der zwei Wetterstationen im Landkreis betreibt Berta Stein in Kasberg für den Deutschen Wetterdienst. Seit 24 Jahren kümmert sich die 76-Jährige darum, dass die Wetterdaten aus der Fränkischen Schweiz korrekt erfasst werden. "Ursprünglich hatte sich mein Nachbar dafür angemeldet, aber der konnte das dann doch nicht machen. So habe ich das eben übernommen", erzählt die Rentnerin. In den ersten Jahren war das noch viel Handarbeit: Die Regenmenge musste genauso gemessen werden wie dreimal am Tag die Temperatur. Inzwischen geschieht das alles automatisch. Und Steins Messwerte landen in verarbeiteter Form auf unseren Smartphones.