Sind die Ermreuther Bürger zweiter Klasse?
Autor: Petra Malbrich
Neunkirchen am Brand, Donnerstag, 21. Juni 2018
Ein Ermreuther Bürger ist verärgert. Alle Gehwege in Ermreuth sind gepflastert, nur der in der Hauptstraße soll asphaltiert werden.
Helmut Thummet aus Ermreuth ist verärgert. Seinen Unmut und seine Verwunderung über die momentanen Gehsteigarbeiten brachte er in der Bürgerfrage zum Ausdruck. In einer Woche seien es genau zehn Monate, dass die Straße in Ermreuth gesperrt sei. Seitdem kann er sein Auto nicht mehr am Grundstück parken und muss die Einkäufe, die Getränkekästen, zu seinem Haus tragen. Auch die Mülleimer muss er 150 Meter weit wegbringen zu einer Stelle, wo sie auch abgeholt und ausgeleert werden können.
"Bislang war ein Gehsteig dort, so dass ich wenigstens eine Schubkarre für die Einkäufe verwenden konnte", sagte Thummet. Doch nun ist auch der Gehweg weg und anstelle dessen nur noch ein Schotterfeld. Er wundert sich darüber, dass der Gehweg nur asphaltiert wird. Alle anderen Gehwege seien inzwischen gepflastert. Würde der Gehweg in der Hauptstraße auch gepflastert werden, gäbe es ein sauberes Bild.
Vor allem sei diese Bauweise nachteilig, da der Gehweg wegen der Versorgungsleitungen nochmals aufgemacht werden müsste.
Bürger zweiter Klasse?
Auch im Kreuzungsbereich bei der Synagoge ergebe das kein gepflegtes Bild. "Man kommt sich vor, als wären wir für Neunkirchen Bürger zweiter Klasse", monierte Thummet. Bürgermeister Heinz Richter (FW) entschuldigte sich für die lang andauernde Baustelle, für die aufgetretenen Probleme sei der Markt jedoch nicht verantwortlich.Für die Asphaltierung des Gehwegs hatte er eine einfache Erklärung: "Der Gehweg wird nicht auf die Bürger umgelegt, wir haben deshalb die günstigere Lösung im Bauausschuss beschlossen." Aber er wolle das noch einmal überprüfen.