Druckartikel: Verkauft Siemens die Tochter-Firma Healthineers? Sprecher äußert sich

Verkauft Siemens die Tochter-Firma Healthineers? Sprecher äußert sich


Autor: Ellen Schneider

Forchheim, Dienstag, 21. Januar 2025

Siemens hat 2018 sein Tochterunternehmen Siemens Healthineers mit Sitz in Forchheim abgespaltet - der Technologiekonzern hält aber noch 75 Prozent der Anteile an der fränkischen Medizintechnik-Firma. Dies könnte sich bald ändern.
In einem Interview mit dem Handelsblatt äußerte sich der Finanzchef von Siemens zu einem möglichen Verkauf von Anteilen an der Erlanger Tochterfirma Healthineers.


Die Firma Siemens zählt zu den weltweit wertvollsten Börsenkonzernen. Dies geht aus einer kürzlich vorgestellten Studie einer Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft hervor. Das Unternehmen ist in Franken auch ein wichtiger Arbeitgeber - nun denkt Siemens allerdings über einige Veränderungen nach. Im Mittelpunkt der Überlegungen: Der Verkauf von Anteilen an der Siemens-Tochter Healthineers. Der Hauptsitz befindet sich mittlerweile in Forchheim, zuvor war das Unternehmen in Erlangen beheimatet.

Bereits im Mai 2024 hatte Siemens sich von einem anderen Tochterunternehmen getrennt: der Nürnberger Firma Innomotics. Könnte das gleiche Schicksal bald Healthineers treffen? "Wir bewerten die ökonomischen Möglichkeiten für die Siemens AG im Gesundheitswesen. Daraus werden wir dann ableiten, wie instrumentell die Healthineers als eine Beteiligung dafür sind", sagte Siemens-Sprecher Simon Friedle auf Anfrage von inFranken.de. Zuvor hatte Finanzchef Ralf Thomas in einem Interview mit dem Handelsblatt laut über den möglichen Verkauf von Anteilen nachgedacht.

Forchheim: Will Siemens seine Tochterfirma Healthineers abstoßen? Sprecher äußert sich

Der Finanzchef betonte dem Spiegel zufolge, dass die Synergien mit dem Medizintechnik-Unternehmen das Kapitalengagement von 45 Milliarden Euro aktuell nicht rechtfertigen würden. "Im Augenblick ist das für uns eine Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile zu nutzen. Alles andere werden wir evaluieren", sagte Thomas demnach. Sicher sei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nichts.

Das Unternehmen habe bisher jedoch "keine strategische Entscheidung angekündigt, uns vorerst zurückzuziehen", betont Sprecher Friedle. "Bezüglich der Anteilshöhe an Siemens Healthineers werden wir uns sehr transparent und rational nachvollziehbar äußern, sobald die entsprechenden Überlegungen abgeschlossen sind. Dies wird im Rahmen unseres Kapitalmarkttages im Dezember 2025 erfolgen", versichert der Siemens-Sprecher.

Siemens Healthineers hatte das Unternehmen bereits 2018 an die Börse gebracht. Seitdem halte man 75 Prozent der Anteile - "jedoch haben wir nie gesagt, dass wir am 75%-Anteil dogmatisch festhalten", stellt Friedle klar. Man habe bereits in anderen Investoren-Konferenzen über die Pläne, Aktien an gelisteten Unternehmen einzusetzen, gesprochen. "Es könnten ungefähr 5% von Siemens Healthineers und bis zu rund 6% von Siemens Energy sein", so Friedle. Weitere Nachrichten aus Forchheim und Umgebung findest du in unserem Lokalressort