Siemens Software-Entwicklungszentrum gebilligt
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Mittwoch, 16. Oktober 2013
Die Fertigung von Computertomografen und Angiografen des Bereiches "Medical Health Care" von Siemens in Forchheim wird um eine eigene Forschungsabteilung erweitert. Das sechsstöckige Gebäude wird auch ein Rechenzentrum, ein Mitarbeiter-Casino und eine Coffee-Bar umfassen. Baubeginn ist nächste Woche.
Sechs Aktenordner umfasst der Bauantrag der Siemens AG für das Büro- und Forschungsgebäude in der Siemensstraße 3. Für die Prüfung der detaillierten Unterlagen des sechsgeschossigen Baukörpers mit einer gesamten Geschossfläche von 45 000 Quadratmetern benötigten Bauamtsleiter Gerhard Zedler und seine Mitarbeiter nur zwei Monate. Am Mittwoch überreichten Zedler und Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) im Rathaus dem Generalmanager des Forchheimer Vorhabens, Thorsten Kuhfeld, die genehmigten Pläne.
Stumpf zollte der Bauabteilung ein Lob für ihr rasches Handeln. "Zumal der Bauausschuss beteiligt war und Befreiungen vom geltenden Bebauungsplan notwendig waren", erinnerte der OB. "Da wird ein Gelände überbaut, auf dem einst ein Industriegleis errichtet werden sollte", blickte Stumpf zurück auf die Entstehung der Bauleitplanung für dieses Gebiet.
Auf einem weiteren Grundstück, das Siemens von der Stadt Forchheim erworben habe, um Parkplätze anzulegen, seien im Boden noch Fundamente der ehemaligen Reederei Väth nachweisbar gewesen. Außerdem hatte dort die ehemalige Stadtwaage ihren Platz.
Die Pläne, erstellt vom international agierenden Ingenieurbüro Henn aus München, hätten Hand und Fuß gehabt, lobte Zedler: "Es macht Spaß, dafür die Genehmigung zu erteilen."
Größer als gedacht
Thorsten Kuhfeld stellte fest, dass das Projekt "deutlich größer" werde als erwartet. Er warb um Verständnis, dass die Erstellung des Gesamt-Programmes gedauert habe. Das Ergebnis: Eine Zusammenführung von Produktentwicklung und Software-Entwicklung plus der bereits vorhandenen Produktion. So entstehe in Forchheim auch ein komplett neues Rechenzentrum, das unter den gegebenen Umständen in Erlangen gar nicht möglich gewesen wäre. Die Rückmeldung aus der Fertigung sei unerlässlich für die Entwicklungsabteilung. Dies soll in Forchheim beispielhaft realisiert werden.
Damit sich die Mitarbeiter wohl fühlen , beinhaltet der Neubau, dessen Kosten Kuhfeld auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag bezifferte, auch ein Mitarbeiter-Casino, in dem täglich 1500 zusätzliche Essen ausgegeben werden und eine Coffee-Bar. Spatenstich ist am Dienstag, 22. Oktober. Die Fertigstellung des Baus stellte Kuhfeld für Ende 2015 in Aussicht. Dann sei mit vermehrtem Zuzug von Mitarbeitern aus Erlangen nach Forchheim zu rechnen.