Druckartikel: Siemens Healthineers erweitert in Forchheim - 700 Mitarbeiter ziehen von Erlangen nach Forchheim

Siemens Healthineers erweitert in Forchheim - 700 Mitarbeiter ziehen von Erlangen nach Forchheim


Autor: Ronald Heck

Forchheim, Montag, 11. Februar 2019

Siemens Healthineers will 350 Millionen Euro in Forchheim investieren: Für das Megaprojekt werden 700 Arbeitsplätze von Erlangen in die Königsstadt verlegt.
Siemens will in Forchheim deutlich zu wachsen: An der Lände ist anschließend an die bestehenden Gebäude ein 47 000 Quadratmeter großer Campus geplant. Foto: Josef Hofbauer


Die Firma Siemens hat große Pläne für ihren Standort in Forchheim: Die Medizintechnik-Sparte Siemens Healthineers will in den kommenden fünf Jahren 350 Millionen Euro investieren, um einen eigenen "Campus Forchheim" im Süden der Stadt aufzubauen. Dafür werden Entwicklungs- und Fertigungsanlagen für Röntgenstrahler und Generatoren von Erlangen nach Forchheim verlagert.

700 Siemens-Mitarbeiter werden deshalb von Erlangen in die Königsstadt abgezogen. Derzeit arbeiten bereits mehr als 3200 Siemensianer in Forchheim. Durch den Umzug sollen keine Arbeitsplätze verloren gehen, versichert der zuständige Technologie-Chef Peter Schardt. Bereits ab 2023 soll auf 47 000 Quadratmetern im Süden Forchheims gefertigt werden. Die Erweiterung auf dem Areal An der Lände sei eine der größten Investitionen in der Unternehmensgeschichte, betont Schardt.

Strahler und Generatoren künftig made in Forchheim

Bisher hat Healthineers separate Fertigungen für Strahler als auch für Generatoren in Erlangen. In den neuen "hochmodernen" Anlagen, die im Forchheimer Süden geplant sind, sollen die High-Tech-Bauteile künftig kostengünstiger, besser und in höheren Stückzahlen produziert werden. Die Komponenten werden in Computertomographen, Röntgengeräten und weiteren radiologischen Maschinen verbaut. Das Medizintechnik-Unternehmen möchte in Forchheim neben den Fertigungs-Gebäuden auch ein Test- und Entwicklungszentrum bauen. "Auf dem Campus wollen wir intensiv mit unseren Partnern kooperieren und den gemeinsamen Teams ein kreatives Umfeld bieten", erklärt Schardt, der bei Healthineers für Forschung und Entwicklung zuständig ist. Zudem entsteht auf dem Gelände auch ein neues Parkhaus für die Mitarbeiter.

Der Technologie-Chef ist sich sicher, dass die hohe Nachfrage nach Geräten der medizinischen Bildgebung weiter steigt. Healthineers erweitere am Standort Forchheim, weil dort bereits derartige Maschinen gebaut werden, so Schardt. An der Lände produziert Healthineers beispielsweise Computertomographen, die Lieferwege für die benötigten Strahler und Generatoren verkürzt sich durch den geplanten Umzug. Der Ausbau an den bisherigen Standorten sei aus Platzgründen nicht möglich, die frei werdenden Gebäude in Erlangen würden von Siemens Healthineers und der Siemens AG anderweitig genutzt werden, so Schardt.

Verhandlungen über Flächenzukauf kurz vor dem Abschluss

Für die geplante Expansion muss Healthineers An der Lände zusätzliche Flächen zukaufen. Im Oktober 2018 genehmigte der Forchheimer Stadtrat die Bauvoranfrage. Siemens benötigt im Rahmen der Erweiterung auch die dortigen Lagerflächen des Bauhofes. Der städtische Bauhof soll deshalb noch in diesem Jahr umziehen, die Umzugskosten betragen rund 2,2 Millionen Euro. Anfang Dezember forderte Stadtrat Paul Nerb (FBF), dass sich Siemens an diesen Umzugskosten beteiligt. Auf Nachfrage erklärt Heiko Jahr, Pressesprecher von Siemens Healthineers, lediglich: "Die Verhandlungen über den Flächenzukauf laufen noch, stehen aber kurz vor dem Abschluss."

Als Healthineers die Expansion ankündigte, wurden aus dem Stadtrat auch Forderungen laut, dass das Unternehmen im Gegenzug zu den Flächen etwas für die Stadt leisten müsse: Der FW-Fraktionsvorsitzende Manfred Hümmer zum Beispiel regte an, dass sich Siemens am Ausbau der Infrastruktur beteiligen müsse. "Wir sind in ständigem Austausch mit der Stadt. Wir diskutieren auch, was man hinsichtlich der Infrastruktur oder im sozialen Engagement noch tun kann", versprach Schardt. Aber konkrete Projekte könne man noch nicht benennen.

Siemens Healthineers wächst im Forchheimer Süden stetig

Standort Siemens Healthineers stellt in Forchheim seit 1990 sogenannte Angiographie-Systeme zur bildgestützten Therapie von Gefäß- und Herzerkrankungen sowie zur Bildgebung bei chirurgischen Eingriffen her. Wenig später begann die Fertigung von Computertomographen - in der weltgrößten CT-Fabrik.

Wachstum Seither wächst der Siemens-Standort Forchheim stetig. Im Sommer 2016 wurde der Healthineers-Neubau in Forchheim fertiggestellt. Forchheim ist neben der Unternehmenszentrale in Erlangen der zweite große Standort von Siemens Healthineers in Deutschland.

Video: