Druckartikel: Sie sind "Imker aus Überzeugung"

Sie sind "Imker aus Überzeugung"


Autor: Franz Galster

Forchheim, Montag, 15. Januar 2018

Ein zu milder Winter, Befall der Bienen durch die Verroamilbe, Sturmschäden und Ehrungen waren Themen der Imker-Hauptversammlung in Forchheim.
Gut besucht war die Imkerversammlung Foto: Franz Galster


Auf Grund der niedrigen Temperatur konnten die Bienen das reichhaltige Blühangebot der Zwischenfrucht nicht nutzen. Das war eine der Botschaften von Erich Strauß in der gut besuchten Jahreshauptversammlung des Imkervereins Forchheim und Umgebung in der Kulturhalle in Forchheim.

In seinem Jahresbericht vermeldete Strauß Anfang 2017 160 Mitglieder, drei sind gestorben, vier ausgetreten. Dem stehen elf Eintritte gegenüber, so dass mit 164 Mitgliedern Ende 2017 von einem stabilen Mitgliederstand gesprochen werden kann. Strauß bedauerte gleichzeitig, dass gerade jüngere Imker nach den Anfangsjahren die Imkerei wieder aufgeben.

Der Ausschlag für die Imkerei müsse die gedankliche Einstellung "Imker aus Überzeugung" sein. Wie die Ehrungen am Ende der Veranstaltung bewiesen, ist diese Überzeugung auch vorhanden. Was das Imkerjahr angehe, so fällt wegen des frühen Wiesenschnitts das wichtige Löwenzahnangebot weitgehend aus.

Ein gewisser Ersatz steht vermehrt nach der Ernte mit den Zwischenfrüchten an. Die Salweidenblüte 2017 schied aufgrund des Spätfrostes vollkommen aus. Bei der späteren Rapsblüte war es zu trocken und vor allem zu windig, weshalb weitgehend die bedeutendsten Trachtangebote entfielen.

Der jetzige Winter sei zu mild, weshalb auch die Gefahr des verstärkten Befalls durch die Verroamilbe gegeben ist. Strauß rief hier zu mehr Wachsamkeit auf. Gleichzeitig gebe es für die Bienen einen erhöhten Futterbedarf.


Marder oder Waschbär?

Er berichtete zudem von einem Versicherungsfall in einem Bienenhaus. Ein Marder oder Waschbär drang durch eine Lücke ins Bienenhaus ein und zerbiss bei sechs Beuten die Abdeckungen. Glücklicherweise überlebten die Völker trotz der offenen Beuten. Es blieb beim Materialschaden.

Im Rückblick auf 2017 waren die Imker beim Tag des offenen Dorfes in Ebersbach, beim Familientag in Hetzles und am Kersbacher Gartenbautag präsent. 2016 hielten 160 Imker 942 Völker, für 2017 werden die Zahlen erst erfasst. Das sind ein Imker und drei Völker weniger als 2015. Die Tendenz des Rückgangs an Völkern hält somit an. Zufrieden zeigte sich Strauß über die Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung der Medien zum Bienen- und Insektensterben.


Sturmschäden in Lützelsdorf

Kurz ging Strauß auch auf die Sturmschäden am Kreis-Lehrbienenstand in Lützelsdorf ein. Für die geplanten Umbauarbeiten werden die Kosten überwiegend von der öffentlichen Hand gedeckt. Anteilig leistete der Imkerverein Forchheim bereits seinen Beitrag von 5000 Euro. Was die Unwetterschäden jetzt bedeuten, bleibt noch abzuwarten.

Schließlich galt es, treue Imker zu ehren. Zu Ehrenmitgliedern wurden Hans Simmerlein und Alfred Hagen ernannt. Die Ehrennadel in Gold erhielten für 40-jährige Mitgliedschaft Karl Nemetschek, Johann Steffl und Walter Wagenseil. Die silberne Ehrennadel nahm Kurt Knauer entgegen.

Am Ende warf Erich Strauß den Blick ein Jahr voraus. 2019 stehen Neuwahlen an. Nach langjähriger Vorstandsarbeit wünscht er sich einen Generationenwechsel.