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Sensationelle Siedlungsfunde in Forchheim


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Dienstag, 04. Sept. 2018

Archäologen finden am am Forchheimer Streckerplatz Siedlungsreste, die einen neuen Blick auf die Stadtgeschichte ermöglichen.
Die Ausgrabungsstelle am Forchheimer Streckerplatz.Ekkehard Roepert


Der Bau des neuen Sitzungssaales am Forchheimer Streckerplatz muss warten. Auf dem 30 mal 15 Meter großen Areal sind seit Mitte Juli nur noch die Archäologen gefragt. Denn bei den Aushubarbeiten für den Neubau kamen Siedlungsreste zum Vorschein. Die Vermutung, dass neben dem Landratsamt mittelalterliche Siedlungsreste entdeckt werden könnten, habe es schon längere Zeit gegeben, sagt Archäologin Maria Messingschlager, die Grabungsleiterin der Firma Reve aus Bamberg. Aktuell sind die sechs Mitarbeiter der Bamberger Grabungsfirma etwa ein Meter tief in die Erde eingedrungen. Dabei stießen die Archäologen auf Pfostenlöcher, die auf eine landwirtschaftliche Nutzung im 13. bis 15. Jahrhundert hinwiesen. Und noch eine Schicht tiefer sei man nun im "roten Sand" angekommen, erklärt die Grabungsleiterin. Keramikscherben aus dieser Schicht seien dem frühen 9. Jahrhundert zuzuordnen.

Als "sensationell" bezeichnet Ivonne Weiler-Rahnfeld die Funde. Sie ist beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in Bamberg als Gebietsreferentin für die Stadt Forchheim tätig. "Jetzt können wir die frühe Besiedlung von Forchheim genauer fassen", urteilt Weiler-Rahnfeld. "Das bringt sehr viel für die Stadtgeschichte von Forchheim, denn die Ausdehnung wird deutlicher mit jedem kleinen Puzzlestück, das wir finden."

Insgesamt sind es 200 Befunde, die die Archäologen in den nächsten Wochen zu erforschen haben.

Weitere Informationen finden Sie im Franken plus Artikel https://www.infranken.de/regional/forchheim/stueck-fruehes-forchheim-gefunden;art216,3663785