Seniorenarbeit: Gemeinden wollen voneinander lernen
Autor: Mathias Erlwein
Hallerndorf, Dienstag, 20. Januar 2015
In der kommunalen Seniorenarbeit in den Gemeinden des Landkreises Forchheim soll künftig ein regelmäßiger Austausch stattfinden.
Die Auftaktveranstaltung zur "Vernetzung der Seniorenbeauftragten im Landkreis Forchheim" fand im Sitzungssaal der Gemeinde Hallerndorf statt. Bürgermeister Torsten Gunselmann begrüßte dazu rund 30 Seniorenbeauftragte oder in der Seniorenarbeit tätige Bürgerinnen und Bürger aus dem ganzen Landkreis.
"Gemeinsam wollen wir uns so der Aufgabe des demografischen Wandels in unserem Bereich stellen", gab der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Hallerndorf, Peter Durniok, das Ziel vor. In Hallerndorf ist man dabei, eine gemeindliche Seniorenarbeit aufzubauen. Zweiter Bürgermeister Sebastian Schwarzmann: "Bei uns ist das in den letzten Jahren etwas vernachlässigt worden, außer dem jährlichen Seniorennachmittag hat sich die Gemeinde wenig eingebracht".
Nun wurden Leitgedanken und Grundsätze ausgearbeitet, die als Basis dienen sollen. Eine besonders gelungene Art der Seniorenarbeit stellte Matthias Abbé von der Genossenschaft "Wir für uns" in Heroldsbach und Hausen vor. Für hilfsbedürftige Menschen ab 60 Jahren werden dort umfassende Hilfeleistungen - vom Fahrdienst bis hin zu Hausbesuchen, Gartenarbeit, Beratung und Information - angeboten. Seit 2011 haben etwa 30 Helfer über 50 Personen unterstützt, es wurden rund 1800 Stunden vor Ort geleistet, informierte Abbé. Die Informationen sind gratis, Leistungen dagegen kosten acht Euro die Stunde. Sechs Euro davon gehören dem Helfer, der sich dies auszahlen oder als Zeitguthaben gutschreiben lassen kann. Viele spenden aber auch ihr Entgelt.
In der anschließenden offenen Diskussionsrunde wurde deutlich, auf welchen unterschiedlichen Niveaus die Seniorenarbeit in den einzelnen Kommunen praktiziert wird. Einen so professionellen Apparat, wie er von "Wir für uns" aufgebaut wurde, sahen einige der Teilnehmer in ihren Heimatgemeinden als "fast nicht umsetzbar" an. Unterstützung boten die beiden Vertreter des Landratsamtes, Bernhard Rettig und Susanne Wicht vom Amt für soziale Angelegenheiten an. Viele würden den direkten Kontakt zum Amt meiden, ein Bindeglied mit einem vertrauenswürdigen Vertreter vor Ort sei wichtig, um den Kontakt herzustellen.
Stellvertretender Landrat Edgar Büttner lobte die Arbeit der Seniorenbeauftragten. Er begrüßte den Austausch unter den Gemeinden, auch die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt sei wichtig. Man kam überein, dass künftig vierteljährig, jeweils von einer anderen Gemeinde organisiert, ein Netzwerktreffen stattfinden wird, zu dem alle Seniorenbeauftragten eingeladen sind. Das nächste Treffen wird im April in Neunkirchen am Brand stattfinden.