Sein Traumberuf war Pfarrer
Autor: Jana Röckelein
Forchheim, Mittwoch, 16. Sept. 2015
Pfarrer Mariadas Kalluri ist seit September für die Kirchengemeinden Burk und Buckenhofen zuständig. Er erzählt, warum er Pfarrer werden wollte.
"Jeder Mensch hat einen Berufswunsch. Der eine will Techniker werden, der andere Lehrer. Ich wollte immer Pfarrer werden", erzählt Mariadas Kalluri. Der 42-Jährige Pfarrer ist seit dem 1. September für die Kirchengemeinden Burk und Buckenhofen tätig. Außerdem ist er für den Seelsorgebereich Forchheim-West zuständig.
Traumberuf Pfarrer
"Meine Eltern waren schon immer sehr katholisch. Das hat mich sehr geprägt", berichtet der 42-Jährige, der in Indien geboren ist. Er sei auch auf eine katholische Schule gegangen, in welcher der Rektor und der Konrektor katholische Priester gewesen seien. "Von Kind an wollte ich immer Pfarrer werden, aber meine Eltern waren dagegen und wollten lieber, dass ich Lehrer werde. Ich bin der älteste Sohn in der Familie und in Indien ist es üblich, dass der älteste Sohn sich im Alter um die Eltern kümmern soll.
Lehrer wäre ein sichere Beruf gewesen, ich wollte aber nicht. Ich bin dann für drei Tage abgehauen, und danach akzeptierten meine Eltern meinen Wunsch, Priester zu werden", sagt er.
Nach dem Abschluss der 10. Klasse begann für Kalluri seine elfjährige Ausbildung als Priester, inklusive dem Studium der Theologie und Philosophie. Zum Priester geweiht wurde er schließlich 1999 in Indien. Vier Jahre war er in Indien als Pfarrer und gleichzeitig als Direktor und Koordinator für Novizen des Ordens MSFS (Missionare des heiligen Franz von Sales) tätig. Während seiner Arbeit dort, fragte ihn sein Provinzial, ob er es sich vorstellen könne, nach Europa zu gehen, um sich dort in der Pfarrseelsorge zu engagieren. Sein Entschluss lautete "ja" und so kam er 2004 nach Deutschland.
In Deutschland arbeitete er in elf Gemeinden, wie zum Beispiel Steinfeld, Scheßlitz und Iphofen. Zuletzt war er in Münchberg . Dort habe er zusammen mit 16 anderen Pfarrern aus dem Raum Bamberg in einem Kloster gelebt. Seit September ist er nun hier in Forchheim und hat sich auch schon gut eingelebt. "Die Menschen hier sind sehr offen und freundlich und haben mich gut aufgenommen. Dass ich hier gut angenommen werde, gibt mir Kraft. Obwohl ich hier neu bin, fühlt es sich nicht so an", erklärt der 42-Jährige. Er sei sogar schon auf dem Kirchweihfest gewesen.
Geschätzter Beruf
In Indien sei Priester ein sehr geschätzter Beruf. Die Menschen kämen aus den verschiedensten Anlässen zum Pfarrer. Kalluri habe während seiner Zeit in Indien auch in einer Missionsstadion gearbeitet und dort ehrenamtliche Arbeit geleistet. Er habe zum Beispiel hilfsbedürftigen Kindern ermöglicht eine Schule zu besuchen.
"Diese Zeit wird mir immer in Erinnerung bleiben", berichtet er, "den Menschen dort ging es sehr schlecht und hier in Deutschland geht es allen gesellschaftlich sehr gut." Zunächst will sich der Pfarrer noch etwas in Forchheim einleben, doch bald will er auch hier soziale Aufgaben, wie Arbeit im Kindergarten, Kommunionsvorbereitung im Schulunterricht sowie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen übernehmen. "Ich wünsche mir eine harmonische und freudvolle Zeit mit allen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen", sagt er.
Für Kalluri zeichnet einen guten Gottesdienst aus, dass die Menschen aus dem Gottesdienst etwas mitnehmen können, dass es ihnen im Alltag hilft. "Sie lernen zu akzeptieren, dass Gott für sie da ist und sich um sie sorgt", hofft der 42-Jährige.
Seine offizielle Einweihung findet am Samstag, 19. September um 17 Uhr in der St. Josefs-Kirche in Buckenhofen statt.