Feuer, Flugzeug-Crash, Verletzte: Einsatzkräfte üben Schreckensszenario am Walberla
Autor: Karl Heinz Wirth
Kirchehrenbach, Montag, 23. Sept. 2019
Unter dem Decknamen "Walburga" haben 60 Einsatzkräfte erstmals auf dem Hausberg der Fränkischen Schweiz den Ernstfall geprobt. Auch die Polizeihubschrauberstaffel aus Roth war eingebunden.
Es ist ein Szenario, das an Dramatik kaum zu überbieten ist: Ein Segelflugzeug kollidiert in der Luft mit einer Drohne und muss eine Notlandung auf dem Walberla durchführen. Zwei Waldarbeiter
versuchen sich vor dem im Landeanflug befindlichen Segelflugzeug in Sicherheit zu bringen, geraten dabei unter die ins Rutschen gekommene Holzladung. Es kommt zu schweren Verletzungen.
In einem von mehreren Personen illegal errichteten Zeltlager samt Lagerfeuer kommt der abrutschende Traktor zum Stehen, wodurch ein Flächenbrand in Richtung des nahen Steilhangs "Steinerne Frau" entfacht wird. In Panik geraten, flüchten die Camper orientierungslos in alle Richtungen, wobei zwei Personen aufgrund der starken Rauchentwicklung den Hang hinunter in die Tiefe stürzen und verletzt liegen bleiben. Dutzende Schaulustige behindern die Rettungskräfte beim Versuch, die Verletzten zu bergen.
60 Einsatzkräfte beteiligt
Zum Glück: Die Schaulustigen sind nur zufällig anwesende Wanderer und Spaziergänger die alles beobachten und das Feuer wurde vom THW kontrolliert in Szene gesetzt. Echt sind die Retter. 60 Einsatzkräfte haben am Samstagnachmittag erstmals auf dem Walberla, dem Hausberg der Fränkischen Schweiz, unter dem Decknamen "Walburga" eine Großübung für Feuerwehr, Technischer Hilfswerk, Bergwacht Forchheim, Rettungsdienst ASB Bund Fränkische Schweiz und der Polizeihubschrauberstaffel aus Roth gemeinsam den Ernstfall geprobt.
Im Mittelpunkt stand die Zusammenarbeit und die Kommunikation der einzelnen Organisationen sowie der jeweiligen Ehrenamtlichen. "In dieser Konstellation kommen wir glücklicherweise nur selten zusammen. Deshalb war es uns ein besonderes Anliegen, den Einsatz in dieser Form gemeinsam zu proben", erklärt Kommandant Sebastian Müller, Hauptverantwortlicher und Ideengeber der Großübung. Es ist die dritte Großübung die von FFW und THW Kirchehrenbach veranstaltet wird.
Komplizierte Verletzungen
Stellvertretender Wehr-Kommandant Bernd Gebhard koordinierte als Einsatzleiter die Übung. Er hatte die schwierige Aufgabe, alle Einsatzkräfte nach einer ersten Erkundung der Unglücksstelle aufzuteilen, Abschnitte zuzuweisen und sich mit den Verantwortlichen der jeweiligen Organisationen auszutauschen und die Rettungseinsätze zu planen. Während die in diesem Szenario "verletzten" Waldarbeiter mit Schädelhirntrauma und Beckenverletzungen aus ihrer gefährlichen Lage von THW und Rettungsdienst geborgen wurden, befreiten Feuerwehrleute den Segelfliegerpiloten (der ein Wirbelsäulentrauma erlitten hatte) aus seiner Maschine inmitten des Zeltplatzes.