Druckartikel: Schlüsselerlebnis wegen Realschule im Ausschuss

Schlüsselerlebnis wegen Realschule im Ausschuss


Autor: Josef Hofbauer

Forchheim, Donnerstag, 17. März 2016

Die sanierte Georg-Hartmann-Realschule Forchheim erhält nach einer Diskussion im Kreis-Bauausschuss zwei Schließsysteme.
Welcher Schlüssel is der richtige? Foto: Josef Hofbauer


Eine Million Euro günstiger als gedacht wird die Sanierung der Realschule Forchheim. Dennoch sahen sich die Mitglieder des Kreis-Bauausschusses in ihrer jüngsten Sitzung mit einer Kostenmehrung konfrontiert. Die Schließanlage, die bisher auf 45 000 Euro veranschlagt wird, kostet nun fast 15 000 Euro mehr.

Stefan Götz von der Bauaufsicht des Landkreises Forchheim erklärte die Mehrkosten mit einer Ausweitung des Auftrages: Es soll zwei Schließsysteme geben. Die rund 80 Türen im Inneren bekommen ein herkömmliches, rein mechanisches Schließsystem mit Zylinderschlösssern, wogegen die "Außenhaut", die Verwaltung und die Technikräume mit einer digitalen Schließanlage ausgestattet werden sollen. Anstelle vieler Schlüssel bekommen die Lehrer nur noch einen Transponder, mit dem sich alle Türen ihres Zugangsbereiches öffnen lassen.



Luxusartikel bestellt?

Kreisrat Thorsten Gunselmann (FW) mahnte, die Kosteneinsparung von einer Million dürfe nicht dazu führen, dass nun Luxusartikel dazubestellt werden. "Im Gegenteil" , antwortete Stefan Götz, die gewählte Lösung mit zweierlei Schließsystemen sei die günstigere Variante.

Die Ausweitung des digitalen Schließsystems auf alle Türen des Schulgebäudes wäre deutlich teuerer gekommen. Andererseits fielen bei Verlust eines Schlüssels für den Zugangsbereich zur Schule Kosten von bis zu 20 000 Euro an, die durch keine Versicherung abgedeckt werden könnten. Das digitale Schließsystem werde nur dort angewendet, wo es auch wirklich sinnvoll sei. Dennoch kritisierte Kreisrat Sebastian Körber (FDP) die Mehrkosten von 33 Prozent. Ursache dafür sei eine konzeptionelle Überlegung - und die müsse vorher gemacht werden. Eduard Nöth (CSU) schloss sich dieser Argumentation an: "Wo er recht hat, hat er recht." Dennoch stimmte das Gremium nach diesem "Schlüssel-Erlebnis" den Mehrkosten einstimmig zu.

Genehmigt wurden auch die Mehrkosten für Fliesen und Naturstein-Arbeiten. Die Erneuerung beschädigter Fliesen in der Aula kostet rund 7000 Euro. Für zusätzliche Schachtabdeckungen werden 8j800 Euro fällig. Und die Erneuerung der so genannten Sauberlaufmatten schlägt mit rund 23 500 Euro zu Buche. Diese Kosten würden in einigen Leistungsverzeichnissen separat ausgeschrieben, erklärte Stefanie Plötz vom Projektsteuerungsunternehmen Hartl.


Auf die Fliesenarbeiten drauf

Nach Prüfung der Angebote habe sich aber gezeigt, dass es günstiger wird, diesen Auftrag den Fliesenarbeiten zuzuschlagen. Statt 92 900 Euro umfasst das Gewerk Fliesen und Natursteinarbeiten nun ein Kostenvolumen von 132 381 Euro.