Druckartikel: Schlechte Stimmung nach der Partnerschaftsfeier in Forchheim

Schlechte Stimmung nach der Partnerschaftsfeier in Forchheim


Autor: Andreas Oswald

Forchheim, Freitag, 26. Sept. 2014

Eine Woche nach den Feierlichkeiten zum 40. Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Le Perreux wurden im Stadtrat Forchheim Klagen laut, dass vergessen worden sei, die "Männer der ersten Stunde" einzuladen.
Die Bürgermeister der Partnerstädte, Franz Stumpf (l.) und Gillez Carrez (r.) sowie Stefan Schick vom Partnerschaftskomitee.


"Einige von uns haben sicherlich noch die glanzvollen Gründungsfeiern in bester Erinnerung", hatte Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WuO) beim Festakt zum 40. Jubiläum der Partnerschaft mit Le Perreux vor genau einer Woche betont. Doch beim Forchheimer Partnerschaftskomittee scheint es mit dem Erinnerungsvermögen nicht weit her zu sein. Denn jetzt wurden im Stadtrat Klagen laut, dass die "Männer der ersten Stunde" bei den Einladungen vergessen worden seien.

Vor allem Heinz Endres (FBF) bemängelte, dass die Stadträte zu wenig durch die Organisatoren über die Feierlichkeiten informiert worden seien. Insbesondere wunderte er sich, dass selbst manche, die seinerzeit die Partnerschaft angestoßen und am Leben erhalten hätten, nicht zum Jubiläum eingeladen worden seien. Dabei erinnerte er zum Beispiel an die Schützen- und Sportvereine.

Auch sei der Stadtrat weder bei der Ankunft noch zur Verabschiedung der französischen Delegation eingeladen worden.

Die Verschwiegenheit regiert

"Das alles lief nach dem Prinzip der Verschwiegenheit ab", erklärt Endres unserer Zeitung. Genauso sei es gewesen, als das 40. Jubiläum mit der italienischen Partnerstadt Rovereto am ersten Annafestwochenende gefeiert worden sei - auch hier habe es zu wenig Informationen für die Stadträte gegeben. "Mir geht es darum, dass solche Veranstaltungen auf breiten Schultern getragen werden", so Endres.

Die Jugend vermisst

Auch Heike Schade von den Grünen blies ins gleiche Horn. Sie vermisste Lehrer und insbesondere Jugendliche, die am Austausch beteiligt waren. Es sei alles etwas zu förmlich gewesen und auf die "alte Garde" zugeschnitten. "Es wäre schöner gewesen, wenn's menschlicher und persönlicher zugegangen wäre."

Stumpf reagiert spitz

OB Franz Stumpf reagierte merklich gereizt auf die Vorhaltungen. Es sei ausdrücklicher Wille des Stadtrates gewesen, die Vorbereitungen dem Partnerschaftskomittee zu überlassen. "Wer sich einbringen will, der kann sich in diesem Komitee engagieren." Zornig wies Stumpf die Kritik zurück, man habe die alten Initiatoren der Partnerschaft vergessen einzuladen: "Man kann nicht erwarten, dass die Stadtverwaltung über jeden Bescheid weiß, der irgendwann einmal tätig gewesen ist". Man dürfe nicht warten, bis man eingeladen werde, sondern müsse sich schon von selber rühren. Und auch Mathilde Hartmann (CSU), die bemängelte, dass man über die Partnerschaft mit Gherla (Rumänien) zu wenig erfahre, erhielt eine Breitseite vom OB: "Dann sagen's dies doch dem Stadtratskollegen Käding, der das organisiert - der sitzt direkt hinter ihnen!"