Druckartikel: "Schandfleck" zwischen Pinzberg und Forchheim wird Kunstobjekt

"Schandfleck" zwischen Pinzberg und Forchheim wird Kunstobjekt


Autor: Josef Hofbauer

Pinzberg, Mittwoch, 28. November 2018

Das Futterlager von Markus Galster wurde immer wieder von Unbekannten mit unschönen Schmierereien verunstaltet. Jetzt sorgen Graffiti-Künstler dafür, dass diese einem fränkischen Willkommensgruß weichen.
Die ersten fränkischen Motive zieren die Wand es Futterlagers schon. Manuel Dietsch entschied sich für einen traditionellen Charakterkopf und Scharfkopfkarten.  Fotos: Josef Hofbauer


Das Futterlager von Markus Galster zwischen Gosberg und Forchheim war immer wieder Ziel wilder Schmierereien und zuletzt sogar politischer Parolen. Nun soll die Wand zum "Willkommensgruß am Tor zur Fränkischen Schweiz" umgestaltet werden. Graffiti-Künstler wollen diese Wand an den nächsten Wochenenden auf eigene Kosten mit typischen Fränkischen Motiven gestalten.

Anfang ist gemacht

Den Anfang machte Manuel Dietsch aus Unterleinleiter, der neben einem fränkischen Charakterkopf Schafkopfkarten an die Wand gesprayt hat. Seine Kreativität beweist er nicht nur durch die Art der Gestaltung. So hat Dietsch neben As und König auch eine Spielkarte mit einem L erfunden.

Verewigen werden sich auf der Wand auch der Nürnberger Street-Art Künstler "Brolove" und der ebenfalls aus Nürnberg stammende Julian Vogel. Der Designer hat im vergangenen Jahr die Ramstertal-Brücke in Ebermannstadt mit gestaltet. Auf die Wandfläche unmittelbar neben der Wiesent hat er ein Gesicht gesprüht, das sich im Wasser spiegelt.

Darunter steht Spiegelschrift die Botschaft: "Water is life", die auf dem Wasser zu lesen ist. Der Nürnberger Grafiker und Illustrator Bastian Lohmaier, der Figuren und Cartoons vermischt und die Wandfläche mit krakenartigen Comic-Figuren bereichert, will ebenso einen Beitrag zu Verschönerung des Silos leisten, wie der 3-D Realist Heiner Kies, der am liebsten Insekten, Tiere oder futuristische Motive wählt.

Da laut Verkehrszählungen diese Stelle pro Tag rund 10 000 Autos passieren, soll es auch noch einen positiven Spruch geben. "Ob dies ein schlichtes ,Servus' oder ein ,Schee, dass d'da bist' wird, ist noch nicht ganz raus", erzählt Manuel Dietsch. Für ihn steht aber jetzt schon fest: "Wir verwandeln wieder einen Schandfleck in ein Kunstwerk im öffentlichen Raum."