Saubermachen mit schwerem Gerät: Schleuse Forchheim wird klar Schiff gemacht
Autor: Andreas Schmitt
Forchheim, Dienstag, 21. März 2017
In Forchheim bietet sich seit dem Wochenende ein seltenes Bild. Zehn Millionen Liter Wasser wurden aus der Schleuse abgepumpt.
Ein paar Pfützen und ein paar einzelne verendete Fische. Das sind die einzigen Dinge, die in der Durchfahrtsrinne der Schleuse Forchheim derzeit daran erinnern, dass hier normalerweise Schiffe fahren. Wo sonst vier Meter hoch Wasser steht, sind aktuell 30 Mann mit schwerem Gerät im Einsatz.
Die Baustelle ist ein Teil von umfangreichen Sanierungsarbeiten, die das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Nürnberg derzeit an den Bauwerken entlang des Main-Donau-Kanals vornimmt. Die Schleuse Forchheim wurde am Freitag durch zwei Revisionsverschlüsse nach außen abgedichtet. Anschließend wurden zehn Millionen Litern Wasser abgepumpt.
Über Gerüstturm in die Talsohle
"Jetzt müssen wir die Risse in den Betonwänden dokumentieren und bei Bedarf verpressen", erläutert Jörg Blömer, der Leiter des WSA-Außenbezirks Neuses. Er berichtet, dass seit der Trockenlegung viel passiert ist.Zunächst errichten die etwa 30 Männer, die parallel im Einsatz sind, einen Gerüstturm, über den sie in die Talsohle der Schleusenkammer hinabsteigen können. Danach hebt ein Kran das schwere Gerät in die Tiefe und die Grobreinigung des Bodens kann mit Hilfe von Kompaktladern beginnen.
Um die meterhohen Betonwände vom Schmutz zu befreien und nach Rissen abzusuchen, wenden die Männer verschiedene Wege an. Vom Boden aus spritzen sie mit 120 Bar Wasserdruck den unteren Bereich frei. Weiter oben nähern sie sich mit einem schwenkbaren Lift. Die entlegenen Ecken erreichen sie mittels eines Mannkorbs, einer Art Käfig, in dem zwei Arbeiter stehen und der vom Kran über die Schleusenkammer hinweg zur betreffenden Stelle geschwenkt wird. Es ist eines dieser spektakulären Bilder, die es rund um die Schleuse noch bis 6. April geben wird.