Druckartikel: Sanierung kostet mindestens zwölf Millionen

Sanierung kostet mindestens zwölf Millionen


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Dienstag, 23. April 2013

Die Kosten für das Gymnasium Fränkische Schweiz sind nochmal um 1,6 Millionen Euro gestiegen.
In den Sommerferien beginnt die Sanierung des Gymnasiums in Ebermannstadt. Foto: Roepert


Zwölf Ordner voll mit Plänen hat Kreisbaumeister Walter Neuner am Montag in Bayreuth abgegeben. Und er hat von der Regierung eine gute Nachricht mitgebracht: Die Sanierung des Gymnasiums Fränkische Schweiz wird mit 50 Prozent gefördert.

Mit einer weniger guten Nachricht setzte sich dann der Kreis-Bauausschuss am Montagnachmittag auseinander: Die Erneuerung des Gymnasiums in Ebermannstadt wird noch einmal teurer, als zuletzt geschätzt. Die Bausumme liegt nun bei zwölf Millionen Euro und damit um 1,6 Millionen höher als vor wenigen Wochen angenommen.

"Wie sind Sie damit umgegangen", fragte Michael Hofmann (JB) den Projektsteuerer Michael Unverdorben von der Firma BPM.

Der versuchte dem JB-Kreisrat klar zu machen, dass es nicht die Aufgabe der Projektsteuerung sei, die Investitionssumme auf eine bestimmte Zahl runterzukürzen: "Wir haben die Planung qualitativ gesichert."

Der Ingenieur und Architekt Matthias Mahlau (vom Frankfurter Planungsbüro Rohling), der für die Bauleitung des Projektes verantwortlich ist, erläuterte: Bisherige Kalkulationen hätten nicht sämtliche Decken im Blick, die saniert werden müssten. Und auch die "Formaldehyd-Sanierung" sei bislang nicht berücksichtigt worden; sie alleine schlägt mit 230 000 Euro zu Buche.

Am Montag hatte Schulleiter Erhard Herrmann den Kreisbauausschuss eingeladen, seine Sitzung im Gymnasium zu veranstalten. Hier stellten sich die Planer und Projektsteuerer den kritischen Fragen der Kreisräte. So war etwa Edwin Dippacher (CSU) nicht einverstanden, dass Millionen-Beträge investiert würden, um die Energiekosten zu senken, dass aber die Summe der eingesparten Betriebskosten nicht benennbar sei.

Diese Betriebskosten seien berechenbar, sagte Stefan Götz, der Leiter der Hochbauabteilung im Landkreis Forchheim. Doch auch diese Berechnung würde Kosten verursachen. Dass die Sanierung Betriebskosten einspare, sei unbenommen, sagte Götz; doch die Planung habe ein anderes Ziel: "Uns ging es um den Standard, im Vordergrund steht das Sanierungsziel."
Genau das machten die Fachvorträge am Montag deutlich: Der Standard des in den 70er Jahren gebauten Gymnasiums passt hinten und vorne nicht mehr. So veranschaulichte etwa der Architekt Joachim Deck (Planungsbüro Rohling), dass für den Brandschutz völlig neue Fluchtwege und Brandabschnitte geschaffen werden müssten; und der Architekt Ekkehard Vollmer (Planungsbüro Rohling) führte vor Augen, dass die EDV-Räume bislang unlogisch angeordnet sind und nun zusammengelegt werden.
Die Liste der notwendigen Verbesserungen im Gymnasium Fränkische Schweiz scheint beinahe endlos: Die Barrierefreiheit lässt zu wünschen übrig und wird auch im sanierten Gebäude nicht durchgängig möglich sein; die Bibliothek ist nicht annähernd so tragfähig, wie sie sein müsste und wird nun unter anderem dadurch entlastet, dass Wände herausgerissen werden; in der Fassade werden diverse "Vor - und Rücksprünge" verschwinden und die Fenster werden erneuert.
Gigantisch wirkt auch das Defizit bei der Lüftungstechnik, bei den Sanitäranlagen und bei der Elektrik. Uwe Haseloff (von der Bamberger Firma ITK) analysierte, wie aktuell durch lange und umständliche Leitungswege Energie vergeudet werde. Und rechnete vor, dass bei der Sanierung unter anderem 4100 Meter neue Heizungsrohre verlegt werden müssten; 900 Meter Abwasserrohre; 1600 Meter Trinkwasserleitungen und über 3000 Meter Lüftungskanäle.