Druckartikel: Sandsack-Challenge: Mit etwas Schwung wird in Ebermannstadt jeder zum Sandsack-Profi

Sandsack-Challenge: Mit etwas Schwung wird in Ebermannstadt jeder zum Sandsack-Profi


Autor: Carmen Schwind

Ebermannstadt, Montag, 09. Sept. 2019

Das Technische Hilfswerk (THW) Ortsverband Kirchehrenbach hat am Samstag zur ersten Sandsack-Challenge geladen. In insgesamt über 70 Städten in ganz Bayern informierten die Ortsverbände über Hochwasser und suchten den Sandsack-Champion.
Die dritte Station der Challenge war das Sandsackwerfen. Foto: Carmen Schwind


Mit Begeisterung warf der kleine Elias Fickert einen Sandsack nach dem anderen Richtung einer am Boden liegenden Zielscheibe. Der junge Mann ist fünfeinhalb Jahre alt und war einer der vielen Besucher der Sandsack-Challenge des Technischen Hilfswerks (THW) am vergangenen Samstag in Ebermannstadt. An diesem Tag fanden bayernweit 70 solcher Veranstaltungen statt.

"Bei Hochwasser und Überflutungen setzen wir wohl moderne Technik ein, aber das bewährteste Mittel ist und bleibt der Sandsack", erklärte Karoline Kötter, die beim THW Ortsverband Kirchehrenbach für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die Idee hinter der Challenge: Menschen begeistern, Mitglied beim THW zu werden. Es sollte aber auch gezeigt werden, wie man solche Sandsäcke füllt, verlegt oder transportiert.

Für die Besucher war ein Parcours aufgebaut worden. Wer diesen durchlief, hat die Möglichkeit, bayerischer Sackmeister zu werden und ein iPad zu gewinnen. In Ebermannstadt erhielten die Teilnehmer zudem THW-Entchen und Schlüsselanhänger.

Genau zwölf Kilo Sand pro Sack

"Als erstes müssen die Teilnehmer so schnell wie möglich ein Einsatzfahrzeug aus Pappe basteln. Hier wird die Zeit gestoppt", sagte Kötter und erklärte, dass diese Station wie der Ruf für das THW im Notfall heißt: "Heros Bayern, stellen Sie Bereitschaft her." An der zweiten Station mussten Sandsäcke gefüllt werden, und zwar mit genau zwölf Kilo Sand. Das wurde gleich gewogen.

Das probierte auch Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) aus. Sie hatte gut geschätzt, denn ihr Sack wog 12,7 Kilogramm. Tina Biersack, Helena Binöder und Larissa Ebenhack versuchten ebenfalls Säcke richtig zu füllen. "Wir sind gerade hier vorbeigekommen und wollen den Parcours mal ausprobieren", meinte Tina Biersack. Die drei fanden die Veranstaltung sehr gut und schätzen die Arbeit des THW sehr, denn sie selbst sind Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.

Die dritte Station war das Sandsackwerfen. Hier zeigte der kleine Elias sein Können. Mama Michaela Fickert meinte: "Die Challenge gefällt mir richtig gut. Die THW ist wichtig. Da ist es gut, dass wir die hier haben."

Danach mussten so schnell wie möglich Sandsäcke von einer Palette auf eine andere transportiert werden. "Das sind 36 Sandsäcke, von denen jeder etwa neun Kilo schwer ist", erklärte Kötter und erzählte, dass der Sandsacktransport im Notfall eine typische Arbeit für ihre Kollegen am Einsatzort sei. Diese ersten vier Stationen waren bayernweit gleich. Die letzten beiden waren hier in Ebermannstadt das Sandsack-Kegeln und Entchen aus einem Wasserbecken fangen. Außerdem erhielten die Teilnehmer eine Checkliste, was im Ernstfall bei einem Hochwasser zu tun ist und wie man sich in gefährdeten Gebieten schützen kann. "Da hoffen wir, dass wir nie anrücken müssen", meinte Kötter. Es sei jedoch wichtig, gut vorbereitet zu sein.