Sammeltaxi im Kreis Forchheim erhält einen Fahrplan
Autor: Josef Hofbauer
LKR Forchheim, Mittwoch, 21. Januar 2015
Das Anruf-Sammeltaxi verkehrt künftig nach einem festen Fahrplan und der Landkreis Forchheim ist ab Jahresende nicht mehr dafür zuständig. Die Bestellung der Fahrzeuge soll vereinfacht werden. Das Ziel ist eine bessere Auslastung.
Änderungen im EU-Recht machen dem Anruf-Sammeltaxi in seiner bisherigen Form den Garaus. Dem Landkreis Forchheim wird zum Jahresende die Konzession für den Betrieb entzogen. "Das heißt, wir müssen den Betrieb des Anruf-Sammeltaxis (AST) und des Anruf-Linientaxis auf neue Beine stellen", unterstrich der Beauftragte für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV), Klaus Hummel, in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses.
Die Neuregelung sieht vor, dass die Fahrtmöglichkeiten bei den Inhabern der Linien-Konzessionen dazu bestellt werden. Und: Es soll feste Routen und sogar einen Fahrplan geben, nach dem das Anruf-Sammeltaxi unterwegs sein wird. Um eine bessere Auslastung zu erreichen, wird der Betreib vom Stunden- auf einen Zwei-Stunden-Takt umgestellt.
Angebunden werden alle Orte mit mehr als 200 Einwohnern.
Unterwegs ist das Sammeltaxi in den Schwachverkehrszeiten. "Also immer dann, wenn auf einer Linie kein Bus mehr verkehrt", erläuterte der Nahverkehrsexperte. Letzte Möglichkeit, nach Hause zu kommen, ist um 1.45 Uhr. Der "Rufbus", der telefonisch angefordert werden muss, kommt dann, wenn ein normaler Linienbus fahren würde, aber bereits auf einer anderen Strecke eingesetzt ist. Er übernimmt auch Zubringerdienste zu den Hauptlinien. "Der Rufbus schließt Fahrplanlücken", verdeutlichte Hummel das Ziel dieser Einrichtung.
Rufnummer steht im Fahrplan
Um längere Anfahrten zu vermeiden und die Bedienung der Linien auch in den späteren Abendstunden gewährleisten zu können, soll neben den Taxi-Standorten in Gräfenberg, Gößweinstein und Neunkirchen am Brand auch ein Standort in Ebermannstadt eingerichtet werden. Von dort aus soll das Anruf-Sammeltaxi zu den vorgegebenen Zeiten Unterleinleiter, Morschreuth, Moggast oder Muggendorf ansteuern.
Wichtig: Bestellt werden Anruf-Sammeltaxi oder der Rufbus beim jeweiligen Verkehrsunternehmen, das die Linie betreut. Die Rufnummer ist auf dem Fahrplan vermerkt, so dass der Fahrgast sich keine Telefonnummer mehr auswendig merken muss.
Die Umstellung soll möglichst kostenneutral sein. Mit anderen Worten: Der Zuschuss des Landkreises von derzeit rund 70 000 Euro für Fahrten der Anruf-Sammeltaxen soll nicht überschritten werden. Zum Vergleich: Als das Anruf-Sammeltaxi eingeführt wurde , lag der Zuschuss bei rund 300 000 Euro.