Samba, Stimmung und "Selau" in Neunkirchen
Autor: Verena Pohl
Neunkirchen am Brand, Dienstag, 04. März 2014
Der Neunkirchner Carnevals Verein lockte am Faschingsdienstag über 20.000 Besucher nach zum Faschingszug in den Landkreis Forchheim. Dabei ragt das Einzugsgebiet des Gaudiwurms weit über die Grenzen der 8000-Einwohner-Gemeinde hinaus.
Allein schon einen Parkplatz zu finden grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit. Schon weit vor dem Neunkirchener Ortsschild parken die Gäste des Faschingszuges. Nürnberg, Fürth, Haßberge - schon die Kennzeichen verraten, dass der Neunkirchner Carnevals Verein (NCV) sein Publikum auch von weitem anlockt.
"Wir haben in diesem Jahr 52 Teilnehmergruppen mit insgesamt über 1000 Mitwirkenden", erzählt NCV-Präsident Steffen Habel stolz. Darunter sind allein acht Wagen und Laufgruppen aus den eigenen Reihen. Auch das Gros der übrigen Gruppen kommt aus der näheren Umgebung. Die befreundeten Erlanger Faschingsgesellschaften Brucker Gaßhenker und Buckenhofer Seku-Narren und der Spielmannszug der Schulen aus Lauf an der Pegnitz (Kreis Nürnberger Land) gehören da schon zu den Gruppen mit der weitesten Anreise.
Kreative Gruppen
Aber genau das ist es auch, was den besonderen Charme dieses Faschingszuges ausmacht, finden Regina (53) und Martin (56) aus Neunkirchen. "Man kennt sich eben, es laufen immer die gleichen Gruppen mit, die sehr kreativ sind und sich jedes Jahr ein tolles Motto einfallen lassen", sagt Regina. "Außerdem nehmen viele Gruppen auch Bezug auf aktuelle politische Themen, das ist spannend", ergänzt Martin. So nehmen etwa die Senioren des NCV die Standortdiskussion um Windräder im Landkreis Forchheim aufs Korn.
Während sich die Kinder nach Bonbons und anderen Naschereien bücken, mit denen die Mitwirkenden um sich werfen, erfreuen sich die Väter an hübschen Gardemädchen und exotischen Samba-Tänzerinnen. Beim Faschingszug ist eben für jeden Geschmack was dabei.
Übrigens auch kulinarisch: Allein der NCV hat binnen zwei Stunden 1000 geräucherte Leberwürste, 2000 Salzbrezen, 3000 Tüten Chips und 40 Kilo Bonbons unter sein närrisches Volk gebracht. Sehr zur Freude der über 20.000 Zuschauer. "Wir hatten mehr Zuschauer als erwartet", zieht Präsident Habel Bilanz. Vielleicht kann der NCV 2015 ja dann noch mehr weit gereiste Gäste anlocken.