Walberlafest 2019: Das solltet ihr über das Traditionsfest wissen
Autor: Redaktion
Kirchehrenbach, Montag, 29. April 2019
Seit dem 14. Jahrhundert wird auf dem Walberla das Maifest gefeiert, auch am kommenden Wochenende werden tausende Besucher erwartet.
Das Walberla-Fest findet auch in diesem Jahr wieder am ersten Maiwochenende statt und wird bei schönem Wetter tausende Besucher anlocken. Seit dem 14. Jahrhundert ist das Walberla-Frühlingsfest nachgewiesen; einmalig in Deutschland. Zuerst fand es nur am 1. Mai statt, seit vielen Jahren nun schon am ersten Mai-Wochenende. Dabei wird das gesamte Becken zwischen dem 532 Meter hohen Rodenstein und dem 514 Meter hohen Walberla-Gipfel für die Kirchweih genutzt.
Da das Walberla-Plateau einerseits als ehemals größter keltischer Ort Bayerns gilt, andererseits auch viele seltene Pflanzen auf dem Magerrasen wachsen, ist beim Besuch des Festes besondere Vorsicht geboten. Man sollte nicht abseits der Wege durch die Wiesen gehen und sich an die Vorgaben halten. Trotz aller Vorschriften hat das Walberla den Besuchern sehr viel zu bieten:
Maifest am Walberla
Los geht's am kommenden Freitag, 3. Mai, gegen 17 Uhr: Aufstellen des Maibaums durch die Kirchehrenbacher Heimatfreunde, danach Tanzaufführungen einer Kinder- und Jugendgruppe und Bieranstich durch Kirchehrenbachs Bürgermeisterin Anja Gebhardt, begleitet von einer Blaskapelle. Samstag, Festbetrieb von 10 bis 23 Uhr, Sonntag Festbetrieb von 9.30 bis 20 Uhr. Der Wortgottesdienst in der Walburgiskapelle findet am Sonntag in diesem Jahr nicht statt, da die Kapelle wegen der derzeitigen Renovierung geschlossen ist.
Der Ausschank auf dem Bergplateau darf jeweils bis 23 Uhr erfolgen. Wer bis dahin noch nicht seinen Hunger oder Durst gestillt hat, sollte zum Walberlaparkplatz auf Schlaifhäusener Seite absteigen, da dort eine verkürzte Sperrstunde gilt. 15 Brauereien schenken ihr Bier im eigenen Festzelt aus, so dass das Walberlafest zu einer Probe verschiedener fränkischer Biersorten genutzt werden kann. Weitere Infos gibt es unter www.schlaifhausen.com im Internet.
Das Walberla als Klettergebiet
In einer Beschreibung des Walberlafestes von 1822 von Johann Lachmüller ist erstmals das Klettern in der Region schriftlich erwähnt. Es heißt da: "Einzelne Felsenspitzen, welche von dem südlichen Rande des Berges abgerissen dastehen, sieht man Waghälse kühn ersteigen, um mit der bläulichten Ferne zugleich die senkrechte Tiefe des nahen Abgrundes zu sehen. Uns schaudert vor dem gefährlichen Genusse, den ein plötzlicher Windstoß leicht mit dem Leben des Kühnen bezahlen könnte".
Das Walberla als Geotop
Mit dem Walberla ist der Fränkischen Schweiz an ihrem Westrand ein Zeugenberg vorgelagert. Seine Hochfläche säumen steil abfallende Felswände aus Dolomitgestein. Verwitterung und Abtragung zergliederten das massige, von senkrechten Klüften durchsetzte Gestein, wobei markante Felstürme wie die "Steinerne Frau" am Westrand des Walberla entstanden. Zu finden ist das Felsengebilde, das als Geotop ausgezeichnet ist, ab dem Walberla-Parkplatz in Kirchehrenbach. Von dort ist der Weg hinauf ausgeschildert.
Das Walberla als Keltensiedlung
Etwa um 3000 vor Christus traten die Kelten in Aktion. Sie schufen ein System befestigter Höhensiedlungen, darunter die Siedlung auf dem Walberla als regionales Zentrum, in dem mehr als 6000 Menschen lebten. Um 300 vor Christus verließen die Kelten die Gegend. Zurück blieb eine ganze Siedlung, die heute unter der Erde der Ausgrabung und Belebung harrt.