Druckartikel: Richtfest mit Zeitkapsel am neuen Kindergarten Gräfenberg

Richtfest mit Zeitkapsel am neuen Kindergarten Gräfenberg


Autor: Petra Malbrich

Gräfenberg, Sonntag, 23. Juli 2017

Der neue Kindergarten in Gräfenberg soll ein mit Leben Haus gefülltes Haus werden. In Reden wird an die Durststrecke vor zweieinhalb Jahren erinnert.
Eine Zeitkapsel wird beim Richtfest in die Decke gelegt. Foto: Petra Malbrich


Maja hieß das kleine Mädchen, die Handpuppe von Pfarrerin Ruth Neufeld, die am Richtfest dabei war und teils sogar von den Kindern erfahren hat, wie das mit einem Kindergartenneubau so funktioniert. Vor allem ließ Maja erkennen: Das gesamte Richtfest auf dem neuen Kindergarten Gräfenberg, mit Andachtsfeier, war kindgerecht vorbereitet und aufbereitet worden.

Pfarrerin Neufeld, die den Neubau segnete, erinnerte sich gut, wie oft die Kinder vom Fenster aus lieber den Baggern und Radladern zusahen als ihren Geschichten zu lauschen. "Gott baut ein Haus", dieses Lied hatten die Kinder vorgetragen und in der Andachtsfeier mit ihren großen Duplo-Bausteinen deutlich gemacht, welches Haus hier gebaut wird: ein Haus, das mit Leben gefüllt ist. Ein Haus zum Spielen, zum Basteln, zum Freundschaftenschließen, zum Spaßerleben.


Fleißige Handwerker

Die Handwerker erhielten auch eine gesungene Hommage für ihren Fleiß. Nicht nur Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD), auch die Architekten selbst gaben zu, der Bau habe noch vor einer Woche alles andere als kurz vom dem Richtfest gewirkt. "Mancher hat sich gefragt, ob wir kurz vor dem Spatenstich stehen", sagte Oliver Gebhardt, der mit Sebastian Steinlein als Architekt für den Bau verantwortlich ist.

Zwar waren bei diesem Bau vier Wochen für den Aufbau der Räume in Holzständerbausweise eingeplant worden, aber es kam zu einer zeitlichen Verzögerung, die nur durch den Fleiß der ausführenden Handwerker zur termingerechten Fertigstellung geführt hat. Abends um 21 Uhr hatte Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla die Handwerker noch hämmern und klopfen hören. Und dennoch konnte sich das vor zweieinhalb Jahren noch niemand vorstellen. Zu einer Krisensitzung hatte man sich getroffen, wie Nekolla erzählte. Wie sollte es mit dem Kindergarten weitergehen?


In die Hände der Diakonie

Diese damalige Lage wurde bei dem Richtfest aus verschiedenen Blickwinkeln aufgezeigt. Für die evangelische Kirche erinnerte Pfarrerin Neufeld an die Fragen, die sich auftaten. Bürgermeister Nekolla erinnerte an die Stadtratssitzungen, wo lange diskutiert wurde, wie es auch in finanzieller Hinsicht mit dem Kindergarten weitergehe, und der Entscheidung, den Kindergarten nicht zu übernehmen, sondern in Hand der Diakonie zu legen.

Carsten Hack, der Elternbeiratsvorsitzende erinnerte an die ungewisse Zeit aus Sicht der Eltern. Dass diese dem Kindergarten die Treue hielten, dafür dankte Fred Schäfer von der Diakonie. Doch Schäfer verhehlte nicht, dass es zu Anfangszeiten auch deutliche gegensätzliche Positionen gab. Das Miteinander habe gewonnen. Die Frage nach dem pädagogischen Konzept konnte geklärt werden und auch die Frage, ob der alte Kindergarten saniert wird oder neu gebaut wird, konnte, wie das Richtfest deutlich machte, geklärt werden.


Zeitkapsel in der Decke

Eine Zeitkapsel legten die Zimmererleute von der Firma Holzbau aus Bad Berneck in die Decke. Die Zeitkapsel wurde mit einer Tageszeitung und mit einem Bild - von den Kindern gemalt, mit ihren Namen versehen und den Unterschriften der Erzieherinnen vervollständigt - gefüllt.

Die neue Kindergartenleiterin Michaela Raum freute sich mit den Kindern, die vielen Gäste - darunter auch den Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Norbert Kern, Dekanin Berthild Sachs, Landrat Hermann Ulm (CSU) sowie einige Mitglieder des Kirchenvorstands- und des Stadtrats zum Richtfest - zu begrüßen. Das Bäumchen, eine mit Perlenkette und Herzchen geschmückte junge Linde, wird noch lange an den Tag erinnern: Denn sie wird als Baum im Garten des Kindergartens mit den Kindern wachsen.