Rewe-Gruppe senkt Preise in Ebermannstadt und Gräfenberg
Autor: Josef Hofbauer
LKR Forchheim, Dienstag, 28. Januar 2014
Die Rewe-Handelsgruppe reagiert auf den Protest aus Ebermannstadt. Die Kommune hat sich über zu hohe Preise beschwert. Und seine Forderungen mit etwas Druck durchgesetzt.
Über Geld spricht man nicht. Dieser Grundsatz gilt insbesondere für die Geschäftswelt. "Die Preispolitik ist Teil der Unternehmensstrategie" bestätigt Ursula Egger, Pressereferentin der Rewe-Group für die Region Süd aus Eching. Die hat nun in den Rewe-Verbrauchermärkten in Ebermannstadt und Gräfenberg die Preise gesenkt.
Nicht ganz freiwillig, wie Bürgermeister Franz Josef Kraus (CSU) bei der jüngsten Sitzung des Haupt und Kulturausschusses in Ebermannstadt bekannt gab. Bei der Erstellung des Innenstadt-Gutachtens durch das Institut CIMA hätten die Mitarbeiter von Roland Wölfel festgestellt, dass die Tafel Schokolade, die Packung Milch, Obst, Gemüse und Getränke in der Rewe-Filiale Ebermannstadt grundsätzlich teurer waren als in Forchheim oder Buttenheim.
Drei verschiedene Preis-Schienen
Der Grund für die unterschiedlich Preise: Das Handelsunternehmen Rewe fährt ebenso wie die Mitbewerber unterschiedliche Preis-Schienen. Eine Normalpreis-Schiene (Forchheim), eine Hochpreis-Schiene (bisher Ebermannstadt) und eine Kampfpreis-Schiene in den Gebieten, wo das Unternehmen Fuß fassen oder einen Mitbewerber vom Markt verdrängen will.
"Für uns nicht nachvollziehbar", erklärte Bürgermeister Kraus, der nach dem Verzicht der Stadt, ein weiteres Einzelhandelsunternehmen anzusiedeln, von Rewe Angebotsverbesserungen in der Innenstadt forderte.
In einem Brief an den Expansionsleiter des Unternehmens, Alexander Pavlovic, machte Roland Wölfel im Auftrag der Stadt unmissverständlich klar: "Sollte ein attraktiveres Preisgefüge für die Bevölkerung nicht durch eine andere Einstufung des Rewe-Marktes erreicht werden, stehe nach wie vor die Verschärfung der Wettbewerbssituation zur Disposition. Gefordert wurde ein Preisniveau, das dem der Umgebung entspricht. Mit anderen Worten: Die Waren in Ebermannstadt dürften nicht teurer sein als in der Region.
In der Korrespondenz mit Pavlovic wurde darauf hingewiesen, dass sich die Schaffung einer härteren Wettbewerbssituation - beispielsweise durch die Ansiedlung eines Edeka-Marktes - doch sicher stärker auf die Ertragssituation von Rewe auswirken werde als die Vorhaltung der günstigeren Preisklasse für den Verbrauchermarkt in Ebermannstadt.
Rewe reagiert
Das zeigte Wirkung: Am 19. Dezember versicherte der Expansionsleiter, dass der Rewe-Markt Ebermannstadt auf die Normalpreisschiene wechseln werde. Das Preisniveau sei vergleichbar mit Forchheim. Hier wurden die Preise bei der Eröffnung des Globus-Marktes nach unten korrigiert. Als Umstellungsdatum wurde der 6. Januar genannt. In der Presseerklärung zur Preissenkung heißt es allerdings: "Wir überprüfen regelmäßig, ob unsere Preisschienen unserem Wettbewerbsumfeld angepasst sind. Da wir in Buttenheim und Forchheim die günstigere Preisschiene fahren, haben wir auf Initiative unseres Rewe-Partnerkaufmanns Johannes Mayer entschieden, auch in Ebermannstadt sowie in Gräfenberg diese Preisschiene anzuwenden. Die Preise in den Rewe-Märkten in diesen beiden Städten bleiben dauerhaft gesenkt."
In einer zweitägigen Aktion wurden Anfang Januar die Preise angepasst. Zwischen einem und zehn Cent beträgt die Ersparnis pro Artikel. Dies gilt für Obst und Gemüse genauso wie für Kaffee, Mehl oder Getränke.