Reuther Hut: "Dann kommt ein Bürgerentscheid"
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Mittwoch, 03. Dezember 2014
27 Wohneinheiten sollen in dem umstrittenen Gebiet auf der Reuther Hut entstehen. Das beschloss der Planungsausschuss. Sollte der Stadtrat das bestätigen, kündigt die Bürgerinitiative "ein Nachspiel" an.
Er habe den Beschluss "nicht viel anders erwartet". Dennoch zeigte sich Ingolf Franke, der Sprecher der Bürgerinitiative (BI) zum Erhalt der Reuther Hänge, gestern enttäuscht über die Entscheidung des Planungsausschusses: Der hat sich am Dienstag dafür ausgesprochen, dass auf der Reuther Hut 27 Wohneinheiten entstehen können. Enttäuscht sei er vor allem über die "manipulative Vortragsweise des Oberbürgermeisters und der Verwaltung", sagte Franke. Zugleich gab er sich kämpferisch: "Wenn der Stadtrat an dem Beschluss festhält, wird das ein Nachspiel haben. Dann kommt ein Bürgerentscheid."
Stadtplaner René Franz hatte sich im Planungsausschuss unter anderem auf ein Schreiben der Regierung von Oberfranken berufen. Darin steht schwarz auf weiß: Die Fläche könne in der geplanten Weise bebaut werden.
Doch Manfred Hümmer (FW) wies auch auf den "berechtigten Einwand" hin, das Gebiet noch einmal zu reduzieren. Auch das habe die Regierung gutgeheißen. Mit 23 statt 27 Wohneinheiten wäre Hümmer zufrieden gewesen.
Grundstücke nicht vergrößern
Die Forderung, "nochmal zu entzerren", nervte die CSU-Räte Holger Lehnard und Udo Schönfelder sowie Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) und FDP-Stadtrat Sebastian Körber. Sie alle argumentierten: Eine weitere Reduzierung der Wohneinheiten würde einige Grundstücke um etwa 100 Quadratmeter vergrößern. "Das sind zwischen 20 000 und 40 000 Euro zusätzlich", betonte Körber. "Dann wird es ein Baugebiet für Reiche", ergänzte Franz Stumpf. Uwe Kirschstein (SPD) hob das "Wohlwollen" seiner Fraktion hervor. Schon vor der Stellungnahme der Regierung sei die SPD zu einer identischen Einschätzung gekommen.
Vier Bauplätze weniger - und die SPD hätte dem Plan zugestimmt. So aber lehnten die Genossen Uwe Kirschstein und Reinhold Otzelberger, die Grüne Sabine Dittrich und FW-Rat Manfred Hümmer den Bebauungsplan ab. Ingolf Franke sagt, dass eine reduzierte Bebauung "auch mit der Bürgerinitiative möglich gewesen wäre". Allerdings hätte die BI das Baugebiet auf insgesamt nur zehn Wohneinheiten reduziert. Den Rest der Flächen hätte die Stadt den Eigentümern abkaufen sollen, um daraus Ausgleichsflächen zu gestalten, meinte Ingolf Franke.
Für die von der BI geforderte "Lückenbebauung" habe sich auch die SPD ausgesprochen, sagte Franke. "Dann wäre auch der Bau eines Rückhaltebeckens überflüssig geworden."