- Erstattung der Schulwegbeförderung
Digitale Rathäuser vor Ort
Da die Rathäuser geschlossen sind, ist es hilfreich, wenn Amtsgänge online erledigt werden können. Der Fränkische Tag Forchheim hat die Bürgerserviceportale aller Städte, Märkte und Verwaltungsgemeinschaften im Landkreis Forchheim verglichen. Welche Amtsgeschäfte online möglich sind, ist sehr unterschiedlich.
Von der Meldebescheinigung, über die Beantragung von Geburts-, Ehe-, Sterbeurkunden bis zum Führungszeugnis: Die meisten Leistungen (über zehn) bieten folgende Gemeinden an:
- Stadt Forchheim
- VG Ebermannstadt
- VG Effeltrich
- Eggolsheim
- Igensdorf
- VG Dormitz
Acht Online-Services - unter anderem ein Adresswechsel oder eine Wohnungsgeberbestätigung - bietet an:
- Gößweinstein
Kaum Angebote haben folgende Kommunen. Hier ist lediglich die Ausweisstatusabfrage und die Briefwahl-Antrag möglich:
- Hallerndorf
- Neunkirchen am Brand
- VG Gräfenberg
- Wiesenttal (keine Ausweisstatusabfrage)
Gar nicht vertreten auf der Plattform der Bürgerservice-Portale der bayerischen Kommunen sind die VG Kirchehrenbach, Egloffstein, Pretzfeld sowie die VG Gosberg.
Franken-Metropole als Vorreiter
Eine der ersten Städte, die "digital" zur Chefsache erklärt haben, ist Nürnberg. Da gibt es schon seit 2003 ein digitales Rathaus. Digitalisierung ist ein Prozess, der in mehrere Richtungen wirkt: Zum einen soll der elektronische Zugang mehr Bürgernähe schaffen, Papierberge sollen verschwinden, Zeit, Energie und Geld gespart werden. "Das heißt aber eben im Umkehrschluss auch, dass man in der Verwaltung die Prozesse überdenken muss", sagt Klaus Eisele, Leiter des E-Government-Büros in Nürnberg.
Die Franken-Metropole stellt ihren Bürgern mehr als 400 Online-Angebote zur Verfügung, bei deren Nutzung 150 Digital-Assistenten helfen. Das Service-Portal heißt "Mein Nürnberg". Wer sich dort einmal registriert hat, kann die Dienste ohne umständliche Anmeldung und Autorisierung nutzen. Die Besonderheit in Nürnberg ist die Möglichkeit, sich mit Hilfe des maschinenlesbaren Personalausweises anzumelden und eine elektronische Identität zu hinterlegen.
Die gilt ebenso viel wie eine persönliche Unterschrift und wird von allen Behörden anerkannt. Der Vorteil: Viele Formulare, die der Bürger über das Portal "Mein Nürnberg" aufruft, sind bereits zu einem großen Teil individuell ausgefüllt. Man muss nicht wieder und wieder Name, Anschrift, Geburtsdatum und -ort etc. eintragen.
Zu den Dienstleistungen, die Nürnberg elektronisch anbietet, gehören die Beantragung oder Verlängerung von Anwohnerparkausweisen, die Kfz-Abmeldung, Anmeldung oder Ummeldung zur Abfallbeseitigung, die Bestellung von Urkunden und Auskünfte aus dem Gewerberegister.
"Mein Nürnberg" ist auch keine Einbahnstraße. Wer einen Antrag stellt, kann sich über das Portal jederzeit über den Stand der Bearbeitung informieren und online mit dem Sachbearbeiter Kontakt aufnehmen. Viele Bescheide werden auch nicht mehr mit der Post verschickt, sondern auf gleichem Weg online übermittelt - sofern der Bürger das möchte.
Ist das alles auch sicher? Die Antwort aus dem E-Büro überrascht nicht: Die Daten sind im Rechenzentrum der Stadt Nürnberg gut aufgehoben, Missbrauch oder Datenverlust ausgeschlossen. Die Daten werden bei der Übermittlung verschlüsselt, Zugriff auf Vorgänge haben nur die Mitarbeiter, die unmittelbar mit dem Antrag zu tun haben. Und: Die elektronische Visitenkarte ist keine Verpflichtung auf Lebenszeit. Wer aus dem digitalen Rathaus aussteigen will, kann dies jederzeit tun, die E-Identität wird dann gelöscht.