Rand-voll
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Sonntag, 14. Juli 2013
Wer von einer weiten Reise nach Hause kommt, kehrt manchmal nur körperlich zurück, während er gedanklich noch sehnsuchtsvoll in der Ferne weilt. So erging es meinem Kollegen, der die vergangenen Wochen in Südafrika verbracht hatte.
Physisch war er offensichtlich wieder in der Heimat angekommen, zumindest stand sein Körper in einer Metzgerei in der Hornschuchallee und bestellte etwas zu essen. Aber sein Blick ging in die Ferne, als er bezahlte und die Verkäuferin den Kopf schüttelte. Auch beim zweiten Versuch, das Geld an die Frau zu bringen, scheiterte mein Kollege. "Nehme ich nicht", sagte die Verkäuferin. Und dann realisierte der Reisende, dass er in einer fränkischen Metzgerei stand und dass jene Wochen unwiederbringlich hinter ihm lagen, in denen er seine Mahlzeiten mit grünen Zehn-Rand-Scheinen bezahlen konnte.