Prunksitzung Neunkirchen: Raketen-Applaus und viel "Selau"

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Die Jugendgarde begeisterte mit ihrem Showtanz zum Thema "Gespenster". Foto: Petra Malbrich
Die Jugendgarde begeisterte mit ihrem Showtanz zum Thema "Gespenster".  Foto: Petra Malbrich
Die "Bütt ohne Worte" unterhielt auf die etwas andere Art.
Die "Bütt ohne Worte" unterhielt auf die etwas andere Art.
 
Die Kindergarde beim "Affentanz"
Die Kindergarde beim "Affentanz"
 
Foto: Petra Malbrich
Foto: Petra Malbrich
 
Tanzmariechen Nina Fischer während ihres Auftritts Foto: Petra Malbrich
Tanzmariechen Nina Fischer während ihres Auftritts  Foto: Petra Malbrich
 
Foto: Petra Malbrich
Foto: Petra Malbrich
 
Foto: Petra Malbrich
Foto: Petra Malbrich
 
Foto: Petra Malbrich
Foto: Petra Malbrich
 
Foto: Petra Malbrich
Foto: Petra Malbrich
 
Foto: Petra Malbrich
Foto: Petra Malbrich
 
Foto: Petra Malbrich
Foto: Petra Malbrich
 
Tanzmariechen Nina Fischer Foto: Petra Malbrich
Tanzmariechen Nina Fischer  Foto: Petra Malbrich
 
Präsident Steffen Habel Foto: Petra Malbrich
Präsident Steffen Habel  Foto: Petra Malbrich
 
Ingrid Schönmüller hatte einen anekdotenreichen Italien-Urlaub. Foto: Petra Malbrich
Ingrid Schönmüller hatte einen anekdotenreichen Italien-Urlaub.  Foto: Petra Malbrich
 

Frauen in den Wechseljahren als Lösung für die Energiewende. Tanzende Affen und Gespenster und viel Gschmarri mehr. Das ist Prunksitzung in Neunkirchen.

Wenn man die Brill'n aufsetzt, um besser hören zu können. Wenn man auch ohne ein Wort zu hören in Lachen ausbricht. Wenn junge Mädchen und Frauen Tanzakrobatik vom Feinsten vorführen und die Menschen im Saal das mit Beifallssalven honorieren - dann ist Fasching in "Neikergn".

"48 Jahre NCV" stand in großen bunten Lettern an der Wand der Showbühne des Neunkirchner Carneval-Vereins. Bunt wie das Programm der Prunksitzung selbst, in der die Gesellschaft fröhlich-ironisch einen Spiegel vorgehalten bekam. Oder gar Lösungen für wirtschaftliche Probleme gefunden wurden.


Frauen ab 50 sorgen für Strom

Die Lösung für die Energiewende beispielsweise könnte es sein, Frauen ab 50, also Frauen in den Wechseljahren, ans Kraftwerk anzuschließen. Warum das so ist, erklärten Elfriede Schneider und Sonja Gedik in ihrem "Gespräch unter Frauen" im Wartezimmer eines Arztes.

Ob Männer auch Wechseljahre haben, darüber philosophierten die Frauen ebenso. Vor allem fanden sie eine Antwort auf die Frage, warum das starke Geschlecht manchmal auf Frauen in Lack und Leder steht. "Weil das nach neuem Auto riecht", meinte die erfahrenere der beiden überzeugt. Und das, obwohl die beiden Fränkinnen betonten, dass das Zweifeln ja zu ihrer Kultur gehöre.


Lachen ganz ohne Worte

Drei andere Ebenso sorgten ganz ohne Worte für Lachsalven. Peter Hertel, Jutta Hertel und Kerstin Städler unterhielten sich auf Plattdeutsch, auf Fränkisch und das alles ohne Worte. Was ist ein "Bodschamper" wollten sie von der "Preußin, die auch fränkisch kann" wissen. "A Salatschüssel", "ähnliches Gefäß", "für die nächtliche Notdurft", "mit Henkel", lautete die schriftliche Definition auf den überdimensional großen Blättern, anhand derer stufenweise der Dialog geführt wurde. Am Ende ihrer Aufführung wurde das Trio wie alle Akteure mit einem kräftigen "Selau" von der Bühne verabschiedet.

Durchs Programm führte Präsident Steffen Habel, der die Beifallsrakete zünden ließ, als die Kindergarde mit 25 Mädchen zwischen acht und elf Jahren ihren Affentanz beendet hatte. Schnell und mit einer unglaublichen Leichtigkeit wirbelten und tanzten die Mädchen auf der Bühne herum. Die Zuschauer standen auf und klatschten im Rhythmus der Musik, um ihre Begeisterung auszudrücken.


Zugabe mehrmals gefordert

Die Tänzerinnen ließen ihre Bewegungen, hinter denen viel Ausdauer, Fleiß und Könnensteckt, elegant und leicht wirken. Den Raketenapplaus hatten sie sich wahrlich verdient. Und auch für den Wunsch der Zuschauer nach einer Zugabe war noch genügend Energie vorhanden.

Ein Wunsch, den die Zuschauer auch bei den anderen Tänzerinnen an diesem Abend hatten. Denn nicht nur das Tanzmariechen Nina Fischer rief Bewunderung hervor, auch die Jugendgarde mit ihrem Showtanz "Gespenster" zog alle Register ihres Könnens und brachte den Saal damit zum Brodeln. Mit einem ähnlichen Thema, den Monstern, sorgten die fünf Tanzmariechen - die kleinsten Emma und Finja sind vier und fünf Jahre alt - für Stimmung und Anerkennung.

Weniger begeistert war Ingrid Schönmüller von ihrem letzten Italienurlaub. Da ging wohl alles schief - zur Freude des Publikums. Abgesehen von der Hitze in dem "bella" Land ärgerte sie sich über "spindeldürre Hungerhaken", die für weitere Pannen im Urlaub verantwortlich waren und damit die Bütt-Rednerin zum Schwitzen brachten.

Ein kühles Lüftchen brachte dann die Sitzungspause mit sich, bevor das Programm wieder für kurze Weile sorgte. Neben Ehrungen und weiteren Tanzeinlagen der "Großen Garde", der NCV-Frauen und der "bösen Jungs" gehörten der "Bericht aus dem Schlafzimmer" von Björn Kirsten und der Auftritt von Andrea Derfuß und Walter Dohn als "Ferdl und der Bürgermeister" zu den Höhepunkten des bunten, unterhaltsamen und einfach närrisch guten Abends.