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Pottenstein leuchtet in der Nacht


Autor: Thomas Weichert

Pottenstein, Donnerstag, 07. Januar 2016

Der bayerische Innenminister Herrmann war der prominenteste unter den rund 15 000 Besuchern der Lichterprozession. Er zollte den Pottensteiner großen Respekt für das, was sie hier auf die Beine stellen.
Das herrlich erleuchtete Pottenstein  Fotos: Thomas Weicher


Nach ersten Schätzungen der Polizei kamen am Dreikönigstag rund 15 000 Besucher zur bekanntesten und größten Lichterprozession in der Fränkischen Schweiz nach Pottenstein. Unter den Prozessionsteilnehmern befanden sich auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und seine Gattin Gerswid. In der Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus erlebten sie auch die letzte Betstunde der Ewigen Andacht mit.
Das Allerheiligste trug heuer der Würzburger Domkapitular Jürgen Vorndran durch die Stadt, der mit Pfarrer Thielscher befreundet ist. Nach dem Prozessionszug bei der anschließenden Kirchenparade mit den Fahnenabordnungen der Pottensteiner Vereine bis vor den Brauereigasthof Hufeisen klatschten einige der Zuschauer dem Minister auch Beifall.


Bei den Franken beliebt

Herrmann, der auf Einladung des Pottensteiner Stadtpfarrers Thomas Thielscher und auf Initiative von
CSU-Ortsvorsitzender Birgit Haberberger gekommen war, ist offensichtlich beliebt bei den Oberfranken.
Neben Herrmann nahmen auch Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Bezirkstagspräsident Günther Denzler, Landrat Hermann Hübner, die Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer (alle CSU) und Christoph Rabenstein (SPD) sowie zahlreiche Bürgermeister aus der Fränkischen Schweiz an der Prozession teil. Eine erhöhte Sicherheitsstufe herrschte wegen Herrmanns Teilnahme allerdings nicht. Herrmann selbst wurde von drei Leibwächtern begleitet.
Auch die Einsatzkräfte der Pottensteiner Feuerwehren unter der Einsatzleitung von Kreisbrandmeister Siegfried Stiefler waren mit 147 Feuerwehrleuten nicht stärker besetzt als in den Jahren davor. Die Feuerwehren aus Waidach und Kirchenbirkig waren diesmal nicht vertreten.
Herrmann, der das erste Mal in seinem Leben bei der Lichterprozession in Pottenstein dabei war, zeigte sich anschließend tief beeindruckt davon, was die vielen Helfer jedes Jahr in Pottenstein am 6. Januar auf die Beine stellen: "Pottenstein ist ein herrlicher Ort mit herrlicher Tradition."


Alle an einem Strang

Herrmann, der selbst gläubiger Christ und Katholik ist, sprach von einem "großartigem Eindruck", den er von Pottenstein bei der Ewigen Anbetung mit der anschließenden Lichterprozession gewonnen habe.
"Ich habe gern aus vollem Glauben heraus daran teilgenommen", so Herrmann beim Helferessen der Vereine. Gefragt nach der Sicherheitslage in Bayern betonte der Minister, das Bayern nach wie vor das sicherste aller Bundesländer sei. Die allgemeine Terrorismusgefahr bereite ihm jedoch Sorgen. Was in Paris geschehen sei, könne ebenso in Berlin, München oder Köln stattfinden.
Domkapitular Vorndran fand die Lichterprozession in Pottenstein ebenfalls sehr beeindruckend: "Es ist eine große Gemeinschaftsleistung, dass alle an einem Strang ziehen,. und auch eine große Demonstration für den christlichen Glauben". Es habe ihm gefallen, dass "nicht die Schaulustigen im Vordergrund standen, sondern die Menschen am Rand der Prozession auch mitgebetet haben".