Wer wie Katrin und Bruno Wissenz polyamor lebt, liebt mehrere Partner gleichzeitig. Innig, offen, gemeinschaftlich. Ihre Traumvorstellung: mit einer weiteren Frau dauerhaft zusammenleben. Sie sind nicht die einzigen Franken mit diesem Beziehungsstatus.
Ein Platz ist noch frei auf der Couch. Wie gerne wüssten Katrin und Bruno Wissenz diesen besetzt. Gesucht: eine liebevolle Frau, intelligent, witzig, aufgeschlossen. Die beiden sind glücklich, haben zwei Kinder, viele Hobbys, eine Katze. Sie sind eine ganz normale Familie aus einem Dorf vor den Toren Forchheims. Und doch unterscheiden sie sich von den meisten ihrer fränkischen Mitmenschen. Katrin und Bruno leben polyamor. Das heißt, sie lieben mehrere Menschen zur selben Zeit. Nicht im freundschaftlichen Sinne, sondern aus ganzem Herzen.
Ihre Wunschvorstellung: Eine weitere Frau lebt dauerhaft mit ihnen zusammen. Mit den Kindern, den Hobbys, der Katze. "Eine feste Partnerin zu finden, ist aber nicht leicht", sagt Katrin. Bruno ergänzt: "Viele haben uns nur als sexuelles Experiment genutzt." Sex aber ist nicht alles. Was sie wollen, ist eine große Familie. Eine, die nicht aus verwandtschaftlicher Abhängigkeit zusammenhält, sondern echter Gefühle wegen. Gleichberechtigt, langfristig.
Kommunikation ist das Fundament
Was für viele außergewöhnlich klingen mag, ist für die beiden der wahre Weg anhaltenden Liebesglücks. "In monogamen Beziehungen werden Bedürfnisse oft verschwiegen", sagt der 40-Jährige. Dass er und seine Frau stets offen über alles reden können, erkennt er als das Fundament ihrer Beziehung. Begriffe wie Eifersucht kursieren zwar auch in nicht monogamen Partnerschaften. "Aber wir begegnen Verlustängsten weniger emotional als andere, finden eher Lösungen", sagt Katrin.
Laura sieht das auch so. Die 29-jährige Nürnbergerin gehört ebenfalls der Poly-Szene an. Begeistert erzählt sie von ihrem Leben, ihrem Freund, ihren Vorlieben. Wie offen sie Fremden gegenüber sein kann, wie gerne sie neue Leute kennenlernt. Und das auch tut. "Tiefe Beziehungen geben mir viel", sagt Laura, die in Wirklichkeit anders heißt. Sei es in Freundschaften, in Beziehungen, beim Sex. Aktuell hat sie neben ihrem Freund niemand Festen an ihrer Seite.
Er dagegen ist mit einer weiteren Partnerin zusammen, die wiederum verheiratet und Mutter eines Kindes ist. "Warum auch nicht?", fragt Laura. "Wir bekommen Monogamie vorgelebt, als gäbe es keine anderen Optionen." Sie selbst fühlt sich schon immer anders. Führte monogame Beziehungen, merkte aber stets, dass ihr etwas fehlt. "Ich wusste nur nicht was."
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