Polizei in Forchheim klärt 94 Prozent der Gewalttaten auf
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Freitag, 10. Juli 2015
Seit 2011 liegt die Aufklärungsquote der Polizei in Forchheim bei über 70 Prozent. Dennoch gab es im Hauptausschuss der Stadt auch Kritik am Sicherheitsbericht des Forchheimer Polizeichefs Rainer Schmeußer.
Das kriminalistische Gespür der Beamten, ihr Engagement und das vertrauensvolle Verhältnis zur Bevölkerung - das sind aus der Sicht von Rainer Schmeußer die entscheidenden Faktoren überdurchschnittlich erfolgreicher Polizeiarbeit im Raum Forchheim. Schmeußer ist Chef der Inspektion Forchheim; am Donnerstag kam er in den Hauptausschuss, um den Stadträten den Sicherheitsbericht zu präsentiere.
72 Prozent Aufklärungsquote verbuchte im vergangenen Jahr die Forchheimer Polizei, die für die Stadt und für den westlichen Landkreis zuständig ist; insgesamt für ein Areal, auf dem 74 000 Menschen leben.
1872 Fälle geklärt
Seit 2011 liegt die Zahl der aufgeklärten Straftaten bei über 70 Prozent. Bayernweit werden nur 65 Prozent der Täter gefasst.
Während Rainer Schmeußer eine gewisse Schwäche des Sicherheitsberichtes einräumte, weil er sich nur auf eine "Hellfeld-Statistik" beziehe, reagierte Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) leicht verärgert auf die Platzek-Deutung: "Wie viele Schläger werden denn freigesprochen? Vielleicht 20 von 500."
Fakt ist, dass Gewalt immer weniger tabuisiert wird; es wächst die Bereitschaft in der Bevölkerung, sie zu benennen. So ist die Zahl der Gewalttaten im Raum Forchheim zuletzt zwar um 4,8 Prozent auf 513 Fälle gestiegen, aber fast 94 Prozent wurden aufgeklärt. Jeder vierte Fall ereigne sich im "Nahraum" (Familie, Bekanntenkreis), sagte der Polizeichef: "Und es gibt immer mehr Mut, die Fälle anzuzeigen".
Crystal auf dem Vormarsch
Noch eine erfreuliche und eine unerfreuliche Zahl: Die Straßenkriminalität sank um 17 Prozent (420 Fälle), während die Polizei 72 Prozent mehr Rauschgiftdelikte registrierte. "Crystal und Cannabis sind auf dem Vormarsch", warnte der Polizeichef: "Vor allem die Legal High- Produkte, sogenannte Kräutermischungen in immer neuen Konzentrationen machen uns Sorgen."
Erschreckend sei das, denn die Dunkelziffer sei bekanntermaßen hoch, sagte Lisa Hoffmann (SPD). Jugendamt und ambulante Dienste bekämen den Drogenmissbrauch deutlich zu spüren. Nur ein kleiner Trost war da der Hinweis von Manfred Hümmer (FW): "Heroin, LSD und Amphetamine sind bundesweit rückläufig."