Plötzlich Raum für 600 Besucher im Forchheimer Rathaus
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Dienstag, 22. Januar 2019
Nach jahrelangen Querelen um das 17,5 Millionen Euro teure Sanierungsprojekt überwiegt seit Montag die Vorfreude. Das Forchheimer Rathaus wird auf einmal seinem Anspruch gerecht, ein Haus der Begegnung zu werden.
Erwin Held, der FW-Stadtrat, ließ seine Erleichterung in eine fröhliche Geschichte münden: Er sehe bereits den Oberbürgermeister vor sich, wie er im sanierten Rathaussaal ein Fass Bier anzapfe, um die erste Ratssitzung zu eröffnen.
Quer durch die Fraktionen löste Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) am Montag Vorfreude und Erleichterung aus, als er im Bauausschuss den Tagesordnungspunkt "Bauantrag in eigener Sache" ankündigte.
Stefan Schelter, der Chef des Bauordnungsamtes, überraschte vor allem mit diesem Hinweis: Nach Abschluss der Brandschutzplanung stehe nun ein weiterer Versammlungsraum zur Verfügung.
Denn in den ehemaligen Rathaushallen, wo derzeit noch immer die Archäologen graben, entsteht Raum für rund 250 Besucher. Künftig werde es also zwei große Veranstaltungsräume geben; den Großen Rathaussaal und die Rathaushallen - insgesamt also Platz für 600 Besucher. "Das ist ein echter Mehrwert für das Gebäude", freute sich Stefan Schelter.
Parallele Nutzung möglich
"Flapsig ausgedrückt, wird man zwar nicht zwei Rockkonzerte gleichzeitig im Rathausveranstalten können", sagte OB Kirschstein; aber bauphysikalisch würden die Räume so abgedichtet, dass eine "parallele Nutzung möglich sein wird".
Mathilde Hartmann (CSU) feierte den zweiten Veranstaltungsraum als "großen Schritt" in Richtung "gelebte Kultur" in Forchheim. Dadurch, sagte Reiner Büttner (SPD) werde das Rathaus endgültig der Bezeichnung "Haus der Begegnung" gerecht. "Sehr durchdacht", urteilte Erwin Held (FW): "Eine ganz tolle Geschichte, ich freue mich auf die erste Sitzung."
Mit diesen Äußerungen vom Montag scheint der Streit um die Rathaussanierung endgültig beendet. Die Querelen reichten bis in das Jahr 2016 zurück. Sondersitzungen, ein Untersuchungsreport und der Ausstieg des Architekten hatten zwischendurch die Befürchtung geweckt, das Sanierungsprojekt könnte in einem finanziellen Desaster enden.