Pinzberger Weihnacht auf 7,5 Quadratmeter
Autor: Franz Galster
Pinzberg, Mittwoch, 30. Dezember 2015
Auch ein kalter Keller konnten Heinrich Hörnig nicht davon abbringen, eine Krippe zu bauen. 20 Jahre später sind dem Pinzberger die Ideen immer noch nicht ausgegangen.
Wer durch das weihnachtlich geschmückte Pinzberg fährt, ahnt nicht, welche Weihnachten sich in den Häusern befinden. Zum Beispiel in der Kapellenstraße 43 bei der Familie Hörnig, wo eine bewundernswerte Weihnachtskrippe zu finden ist. Es lohnt sich wirklich, hier Halt zu machen.
Früher hatte die Familie zur Miete in Hausen gewohnt. Bereits dort, so erzählt der begnadete Bastler Heinrich Hörnig, habe er mit dem Krippenbauen begonnen. Als Maurer hatte er im Winter mehr Zeit. Bereits das erste Gebäude sei gelungen, der Krippenbau wurde so nach und nach zu seiner Leidenschaft. "Der Keller war kalt. Das konnte ihn aber nicht aufhalten", erinnert sich seine Frau Franziska. 1999 zogen sie in ihr neues Haus in Pinzberg ein. Eine große Nische im Wohnzimmer war dabei bereits als Krippenplatz bestimmt. Viel Arbeit macht das nicht sichtbare Untergestell, das die Krippe tragen muss, erläutert der Hobbybastler.
Das Gestell besteht aus massiven Kanthölzern und Brettern. Hörnig legte Wert darauf, dass seine Figuren nicht überdimensioniert ausfallen. Die Beleuchtung, das Moos, die liebevoll gestalteten Brücken und Leitern, das fränkische Fachwerk und die darin fein eingefügten Tuffsteine zeugen von Hingabe und von viel Geschick. "Beim Aufstellen der Häuser muss meine Frau mit anpacken", sagt Hörnig. Auch ein FT-Leser gehört zu den Zeugen der Heiligen Nacht. Denn ohne den FT beginnt für Heinrich Hörnig seit vielen Jahren kein einziger Tag.
Langweilig wird es nicht
Die Kapelle in der Krippenszene darf nicht fehlen. "Schließlich wohnen wir ja in der Kapellenstraße", sagt das Ehepaar. Und auch ein Mühlrad gibt es in der Krippe. Ein Defekt könnte den Holzboden empfindlich schädigen. Der am Wasserrad eingebaute Scheibenwischermotor lief sogar einmal heiß. Wachsamkeit ist also geboten, um keine unliebsamen Folgen zu erleben. "Der Stern fehlt noch, der kommt nächstes Jahr dazu", sagt Hörnig. Die kommenden Winter werden so nicht langweilig.