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Pfarrer Weigand bringt viele Tiere mit


Autor: Pauline Lindner

Heroldsbach, Donnerstag, 24. Sept. 2015

Die Gläubigen des Seelsorgebereichs Heroldsbach-Hausen dürfen sich auf einen einfühlsamen Pfarrer freuen. Klaus Weigand legt vor allem auf einen respektvollen Umgang mit allen Lebewesen großen Wert.
Klaus Weigand mit seinem Hund Debbie und Papagei Carlos Foto: Pauline Lindner


Der Türöffner am Heroldsbacher Pfarrhaus schnurrt, eine laute Stimme tönt aus dem Inneren. Wer da kreischt, ist aber nicht Pfarrer Klaus Weigand, sondern sein Papagei Carlos. Das Tier nimmt sein Wächteramt offenbar sehr ernst.

Es ist ein großer Haushalt, der ins Pfarrhaus eingezogen ist. Haushaltsvorstand ist der Geistliche, der von der Pfarrei Burk in die Nachbarorte versetzt wurde und am Sonntag feierlich in sein Amt eingeführt wird.
Zur Familie gehören noch die Gelbstirnamazone Urmel, der schwarze Schäferhund Debbie und fünf Wellensittiche sowie eben Carlos. Die einjährige Amazone stammt aus dem Tierheim. "Er wurde vor Kurzem zu mir gebracht, weil er dort einsam war, Radau machte und sich mit anderen Vögeln nicht vertrug. Er ist ziemlich schreckhaft und zeigt auffallende Zeichen von Angst. Aber langsam freundet er sich mit Urmel an", freut sich Weigand.



Große Umstellung

Das Pfarrhaus ist randvoll mit Leben. Das ist Weigand aus seiner Kindheit in Erlenbach am Main so gewohnt. Die Arbeiterfamilie hatte neun Kinder. Über das Theresianum in Bamberg kam er zum Studium der Theologie und zum Orden der Karmeliter.

1998 wurde der heute 49-Jährige in Fürth zum Priester geweiht. 2010, als die Ordensniederlassung geschlossen wurde, wechselte er in den Dienst des Erzbistums. Für Weigand war es schon eine Umstellung, das sagt er geradeheraus, dass er anschließend sein Leben allein organisieren musste.

"Es soll ein offenes Pfarrhaus werden", verspricht Weigand. Den Zaun um den Garten hat er nicht ziehen lassen, um sich abzuschotten. Er möchte seinem Hund Auslauf gönnen, aber niemand soll sich an dem großen Tier erschrecken. Mit seinen Tieren hat Weigand schon in Burk und Buckenhofen die Herzen der Menschen, vor allem der Kindergartenkinder, gewonnen. Freilich beobachtete Weigand bei solchen Begegnungen schon, dass manche Kinder nicht respektvoll mit Tieren umgehen.

Weigand macht sich dann Gedanken, wie den Kindern ein respektvoller Umgang mit Tieren und vor allem auch mit Menschen vermittelt werden kann. Eine Einladung an den Kindergarten, ins Pfarrhaus zu kommen, hat er schon ausgesprochen. Auch an einen Tiergottesdienst hat Weigand schon gedacht.
Gerade sitzt Weigand über seiner Predigt. Urmel schaut ihm dabei über die Schulter, genauer: Er blickt von der Schulter auf das, was sein Herrchen da macht.

Termin Der Einführungsgottesdienst für Pfarrer Klaus Weigand findet für den ganzen Seelsorgebereich Heroldsbach-Hausen am Sonntag, 27. September, um 14.30 Uhr in der St. Wolfgang-Kirche in Hausen statt.