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Pater Jimmy feiert sein ganz persönliches Jubeljahr


Autor: Petra Malbrich

Weißenohe, Donnerstag, 27. April 2017

Im April kommenden Jahres feiert Pater Jimmy sein silbernes Priesterjubiläum.
Eine Messe feiern zu dürfen, empfindet Pater Jimmy noch immer als ein Privileg.  Foto: Petra Malbrich


In der Regel ist es das Privileg des Papstes, ein Jubeljahr auszurufen. Am 21. April hat nun aber auch Pater Jimmy MSFS (Missionare des Franz von Sales) aus Weißenohe ein Jubeljahr ausgerufen - sein ganz persönliches Jubeljahr. Anlass ist sein silbernes Priesterjubiläums, das er am 21. April 2018 feiern wird. "Es ist in meiner Heimat Tradition, ein Jubeljahr vor dem Priesterjubiläum auszurufen", sagt Pater Jimmy.

Seine Heimatpfarrei ist Athirampuzha in Kerala, einem von 29 indischen Bundesländern. Pater Jimmy will sich in seinem Jubeljahr vor allem bei all jenen Menschen bedanken, die ihn auf seinem Arbeits- und Glaubensweg unterstützt und begleitet haben. In der Praxis sieht das so aus, dass der Pfarrer in jenen Pfarreien, in denen er schon als Priester gewirkt hat, eine Messe feiern wird. "Als Priester ist man normalerweise in insgesamt fünf bis sechs Pfarreien tätig", erklärt Pater Jimmy.

Ein früherer Ortspfarrer in Indien weckte einst mittels der Musik in Jimmy Sebastian den Wunsch, selbst Pfarrer zu werden. Jimmy Sebastian, der Keyboard, Gitarre und Geige beherrscht, trat im Alter von 15 Jahren in den Franz-von-Sales- Orden ein. Weitere elf Jahre vergingen mit dem Kleinpriesterseminaren, dem Noviziat, einem siebenjährigen Studium der Philosophie und Theologie und einem Praktikum, in dem er als Lehrer in einer Schule Englisch und Religion unterrichtete.


Vertauen in Gott

Im Anschluss daran wurde er in seiner Heimatpfarrei zum Priester geweiht und arbeitete später 15 Jahre lang in Nordostindien. Er arbeitete dort mit Jugendlichen und organisierte Exerzitien. "2009 wurde ich von meiner Ordensgemeinschaft nach Deutschland geschickt", sagt Pater Jimmy.

Für die Erzdiözese Bamberg arbeitet er seitdem als Pfarrvikar: zunächst einen Monat lang in Langensendelbach,
dann bis 2012 in der Pfarrei St. Martin in Nürnberg und seitdem im Seelsorgebereich Weißenohe, Gräfenberg, Stöckach-Forth und Eckenhaid. "Ich war gegen meinen Wunsch hier. Doch wenn ich an das Vorher zurückdenke, weiß ich, Gott hat einen Plan. Ich glaube an ein Evangelium ohne Grenzen", sagt der Geistliche. Hier in Deutschland geht es ihm trotz anfänglicher sprachlicher Barrieren sehr gut.
"Zum ersten Mal gab es 24 Stunden Strom. Die Menschen haben mich sehr gut aufgenommen", freut sich Pater Jimmy. Viele Freundschaften hat er seitdem geschlossen.


Stärken und Schwächen

Als Pater Jimmy das Jubeljahr ausgerufen hatte, konnten die meisten Menschen damit nichts anfangen.. Der indischen Tradition nach würde er in dem Jubeljahr nun von seiner früheren Wirkungsstätte in St. Martin in Nürnberg eingeladen werden, um dort eine Messe zu halten. Von einigen indischen Schwestern in Nürnberg wurde er auch schon eingeladen.

In seinem persönlichen Jubeljahr wird Pater Jimmy sich das Privileg, als Priester eine Messe feiern zu dürfen, wieder bewusst machen. Und er will besonders viel Barmherzigkeit zeigen. Denn auch ein Priester ist ein Mensch, mit Schwächen und Stärken. "Wenn man Gott vertraut, wird es gut", sagt Pater Jimmy aber.