Der Gebrauchtwarenhof in Forchheim hat seine neuen Räume eingeweiht. Am alten Standort in der Bayreuther Straße beginnt bald der Rohbau für das Hotel.
Forchheim Vasen, Elektrogeräte, Bilder, Möbel, Kleidung und allerlei Krimskrams soweit das Auge reicht. Das Geschäft "Pack mer's" in der Haidfeldstraße 6 bietet bereits ein breites Sortiment an. Der Gebrauchtwarenhof in Forchheim ist am 19. Juni umgezogen. Am Mittwoch war die offizielle Einweihungsfeier.
Der Laden war für Kunden aber schon geöffnet. Bis vor drei Wochen stand jedoch noch nicht viel in der Kaufhalle, sagt Gerhard Pfister, der Geschäftsführer von "Pack mer's". "Aber das Ganze hat sich schnell gefüllt."
Den Sozialkaufladen gibt es seit 1998 in Forchheim. Seither ist er zweimal umgezogen: Zuerst war er zehn Jahre im Wiesent-Center untergebracht. Danach befand sich "Pack mer's" fast acht Jahre in der Bayreuther Straße 1. "Im vergangenen Jahr ist unser Fahrzeug den Millionsten Kilometer gefahren", merkt Pfister an, um die lange Tradition zu verdeutlichen.
Der Gebrauchtwarenhof tue etwas gegen Verschwendung, betont der Geschäftsführer. Zudem bietet der Sozialkaufladen Arbeit für Menschen, die nur schwer einen Job finden. An der "Pack mer's" GmbH sind der Landkreis, die Arbeiterwohlfahrt, das Bayrische Rote Kreuz, der Caritasverband, die Diakonie und das Jobcenter beteiligt.
Laden hat längere Öffnungszeiten
Der neue Standort im ehemaligen Lidl-Gebäude unweit der Stadtwerke ist mit knapp 1500 Quadratmeter gleich groß wie vorher. Einiges habe sich auch verbessert, findet Pfister. Durch die neue Außenhalle können Waren angeliefert werden, ohne die Kunden zu stören. Dadurch öffnet "Pack mer's" von Montag bis Freitag bereits um 9 Uhr. Der Laden schließt um 18 Uhr. Gebrauchte Waren werden weiterhin ab 8 Uhr abgeholt. "Entscheidend ist, dass unser neues Zuhause auch bei der Bevölkerung wahrgenommen wird", so Pfister.
Landrat Hermann Ulm (CSU) ist von der neuen Lage überzeugt. "Pack mer's" habe in der Haidfeldstraße nun eine sehr gute Geschäftsimmobilie, da sie mitten in der Stadt liege.
Der Gebrauchtwarenhof ist umgezogen, weil die Firma "Projekt Bauart" in der Bayreuther Straße 1 ein Hotel mit integriertem Schülerwohnheim bauen wird. "Das ist nicht nur eine Win-Win-Situation, sondern eine Win-Win-Win-Stiuation", findet der Landrat. Der Landkreis bekomme ein neues Schülerwohnheim, die Stadt ein neues Hotel und "Pack mer's" einen gleichwertigen Standort. "Ansonsten hätten wir's nicht gemacht", so Ulm.
Das alte "Pack mer's"-Gebäude in der Bayreuther Straße ist bereits abgerissen. Die Bauarbeiter schaffen derzeit den Schutt weg, erläutert Marcus Thiele von "Projekt Bauart". Bis Ende August wird der Boden aufbereitet und die Arbeiter tragen Spritzbeton auf. "Wir wollen keine größere Pause machen und dann direkt mit dem Rohbau beginnen", erklärt er.
"Food for Forchheim"
Im ersten Quartal 2019 sollen das Hotel und das Schülerwohnheim bezugsfertig sein. Die Firma sucht derzeit noch einen Pächter für den Gastronomie-Betrieb, der an die Hotellobby und den Empfangsbereich angeschlossen sein wird. "Projekt Bauart" hat dafür den Wettbewerb "Food for Forchheim" (food4forchheim.de) gestartet. Gastronomen können noch bis zum 31. August ihre Konzepte einreichen.
Der Gastro-Pächter wird das Frühstücksangebot für die Hotelgäste übernehmen. Optisch soll die Gaststätte aber als eigenständig erkennbar bleiben. Denn das Lokal soll auch für andere Gäste attraktiv sein, zum Beispiel für Menschen, die am nahe gelegenen Bahnhof ankommen. "Projekt Bauart" möchte sich bald für einen Pächter entscheiden und die Bauarbeiten je nach Gastronomiebetrieb anpassen. Die Leitungen werden beispielsweise entsprechend verlegt.
"Erste Konzepte wurden schon eingereicht, aber wir haben bewusst noch keine Vorauswahl getroffen", meint Thiele. Die Entscheidung fällt dann Ende August.