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Ostspange Wiesenttal kommt in die heiße Phase


Autor: Franz Galster

Wiesenthau, Dienstag, 28. April 2015

Die "Bürgerinitiative pro Wie sent tal ohne Ostspange" hielt ihre Jahresversammlung ab. Einer der Gäste war MdL Markus Ganser.


Vielseitig besetzt und gut besucht war die Jahresversammlung mit Neuwahlen der Bürgerinitiative pro Wie sent tal ohne Ostspange (Biwo) im Gasthaus "Egelseer". Das Thema Ostspange, die den Ausbau der künftigen Bundesstraße zwischen Forchheim Süd und Ebermannstadt vorsieht, geht 2015 in die heiße Phase und soll in die Bundesverkehrswegeplanung aufgenommen werden. Dementsprechend seien 2015 viele Biwo-Aktionen geplant.

Vorsitzender Heinrich Kattenbeck begrüßte unter den zahlreichen Gästen MdL Markus Ganserer (Bündnis 90/Die Grünen), Landrat Hermann Ulm (CSU), sowie Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE), Ebermannstadt und Bürgermeister Bernd Drummer (BG Wiesenthau). Scharf prangerte Vorsitzender Kattenbeck einmal mehr den geplanten Ausbau der Bundesstraße 470 von Forchheim Süd bis Ebermannstadt an. Alle Bewohner der dazwischen liegenden Ortschaften seien klare Verlierer.


"Mehr Geld für den ÖPNV"

Textgrundlagen für Banner wurden geschaffen, die auf die negativen Folgen des Neubaus hinweisen sollen. Gegner sollen die Banner an ihren Anwesen oder Grundstücken aufhängen. 3636 Unterschriften sind bisher in einer Unterschriftenaktion gesammelt worden. Ziel sind 4000 für eine Petition an den Landtag. 5000 Postkarten sind im Umlauf, davon sollen 2500 an Innenminister Joachim Herrmann und 2500 an Heimatminister Markus Söder (beide CSU) übergeben werden mit der Aufforderung, das Projekt rückgängig zu machen. Es gibt bereits eine zweite Auflage von 5000 Aufklebern. Zusätzlich erarbeiteten die Arbeitskreise für 2015 einen Zeitplan für Aktionen, Demonstrationen oder auch Spaziergängen durch das Wiesenttal. Kattenbeck geißelte auch das angebliche Konkurrenzdenken unter den Gemeinden bei der Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten, ohne den demographischen Wandel einzubeziehen. Mehr Geld für den ÖPNV anstatt für den Straßenbau forderte Markus Ganserer. 400 neue Einzelprojekte habe Bayern nach Berlin gemeldet, das sei eine Illusion. Die regionale Wirtschaftsform stärken und so Verkehr vermeiden ist eine weitere Forderung. Die B470 habe außerdem seit 20 Jahren keinen Verkehrszuwachs mehr.

Landrat Ulm ging auf die hohe Komplexität eines zweigeteilten Landkreises Forchheim ein. "Wir müssen alle Bereiche anhören", mahnte er. Für ihn stelle sich bei der Frage der Talquerung mehr das Wie als das Ob. Er vertrete auf politischer Ebene mehr auch die hier artikulierten Argumente zur Schonung der Landschaft als es vielleicht nach außen dringe. Er sprach sich gleichzeitig gegen die Äußerungen der Biwo aus, der demographische Wandel löse manches Verkehrsproblem nach dem Motto ihr werdet weniger, also braucht ihr keine Straßen. Das sei unfair. "Jedes kleine Dorf im Landkreis hat ein Existenzrecht", sei seine Botschaft.


"Nicht zu Lasten der Dörfer"

Klar war auch die Stellungnahme von Bürgermeister Bernd Drummer. Er sehe keine Notwendigkeit für so eine große Lösung. Es dürfe keine Lösung für Forchheim zu Lasten der Dörfer geben. Allerdings, so Drummer, sei eine Verkehrsoptimierung für Gosberg notwendig. Kritisch setzte sich Bürgermeisterin Christiane Meyer mit der Verkehrsplanung in ihrer Stadt auseinander. Sie äußerte sich deutlich distanziert zur vom Bauamt angedachten Tunnellösung als Umgehung von Ebermannstadt. Damit steht sie auch im Widerspruch zur Mehrheit in ihrem Stadtrat. Meyer bevorzugt einen Verkehrsentwicklungsplan für ihre Region und möchte sich zeitlich keineswegs unter Druck setzen lassen.


Neuwahlen

Die Neuwahlen verliefen formlos und per Akklamation. Die Spitze der BI: Vorsitzender Heinrich Kattenbeck. Stellvertretende Vorsitzende Ernst Drummer und Thomas Hrubesch. Schatzmeisterin Hedwig Eismann. Schriftführerin Maria Greif. Beisitzer Alfons Eger, Helmut Schmitt, Steffen Müller-Eichtmayer, Albert Werther, Uta Dix. Neu kam dazu Holger Stöhr. Georg Walter schied auf eigenen Wunsch aus. Kassenprüfer Gerhard Koch und neu Roland Kraus, Peter Greif scheidet aus. ga