Online-Marktplatz gewinnt Ebermannstadter Wettbewerb
Autor: Carmen Schwind
Ebermannstadt, Dienstag, 16. Juni 2020
Beim Business-Wettbewerb unter dem Motto "Frische Köpfe für die Insel" hat sich ein Trio durchgesetzt, das auf Nachhaltigkeit, Kunst und Kultur setzt. Ein Beitrag vom Existenzgründerwettbewerb wurde sogar schon realisiert.
"Und die Gewinner sind ‚Echda Ebsa‘!" So präsentierte Annika Eckert vom Zentrenmanagement Ebermannstadt am vergangenen Montag die Sieger des Existenzgründerwettbewerbs. Anja Meusel, Moritz Neuner und Lukas Gebhard hatten die Juroren mit ihrem Konzept überzeugt. Sie wollen einen visionären Online-Marktplatz schaffen, auf dem nachhaltig in der Fränkischen Schweiz produzierte Produkte verkauft werden können. Außerdem soll auf dieser Plattform ein lokales Zentrum als Treffpunkt für Kunsthandwerker, Kulturschaffende, Gestalter und Interessierte aus der Fränkischen entstehen.
Vielfältige Produktpalette
"Alle Beteiligten aus der Region gestalten die Produkte und Dienstleistungen ihres Unternehmens mit. Dadurch entsteht eine Produktpalette so vielfältig wie die Fränkische Schweiz selbst", sagte Eckert. Zuvor hatte sie die Zweit- und Drittplatzierten vorgestellt. Auf Rang 2 landete Siw Jörgensen mit ihrem "Siws Hundesalon". Dieser hat mittlerweile in der Innenstadt eröffnet. Wichtig sind der Betreiberin eine familiäre Atmosphäre, ein hohes Niveau und die Einhaltung eines internationalen Standards. Sie plant auch einen Onlineshop für Pflegeprodukte sowie eine Hundetagesstätte.
Den dritten Platz erzielten Mike Schmitt und Jennifer Henzold mit ihrer Idee, ein Bierfassdorf in der Fränkischen Schweiz zu etablieren. 2021 soll in der Gemeinde Ebermannstadt eine Ferienanlage entstehen - mit 20 Wohneinheiten in überdimensionalen, handgezimmerten Holzfässern mit Schlafmöglichkeit und privater Sanitäranlage. Derzeit wird ein geeignetes Grundstück gesucht. "Eigentlich sind alle Gewinner, die teilgenommen haben. Alle sind eine Bereicherung für Ebermannstadt", resümierte Eckert.
Von Fußpflege bis Schmiedekurs
Dann stellte sie kurz die weiteren Bewerber vor: Britta Späth hatte sich mit der "Fußpflege-Oase" beworben, einer Podologie-Praxis für Komplexbehandlungen. Julius Stintzing und Elias Eberhardt hatten die Idee eines Online-Marktplatzes für regionale Lebensmittel mit einer zentralen Abholstation. Christian Hammerschmidt schwebt ein Schmiedezentrum vor, das Schmiedekurse anbietet. Uwe Schönfisch hat die Idee für ein plattformbasiertes Geschäftsmodell, das Informationen zu Spezialthemen bereitstellt. Und Alexandra Eyrich bewarb sich mit professioneller Trauerbegleitung.
"Was braucht ein Land, um gut zu funktionieren? Gute Arbeitnehmer. Doch die müssen eine Beschäftigung haben", sagte der stellvertretende Landrat des Kreises Forchheim, Otto Siebenhaar (FW). Er lobte die großartigen Ideen und den unternehmerischen Geist der Bewerber. Der Wettbewerb hatte im Oktober begonnen - mit dem Ziel, die Stadt weiterzuentwickeln und leer stehende Geschäftsflächen zu reaktivieren.
"Wer hätte damals gedacht, was bis zum Ende des Projekts geschehen wird?", fragte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) und freute sich, dass die Menschen in Ebermannstadt in den vergangenen Monaten ausgesprochen viel Solidarität gezeigt hätten. "Wir hatten mehr Ehrenamtliche, die helfen wollten, als Leute, die Hilfe benötigt haben", zählte sie auf. Auch haben die Menschen mehr regionale Produkte gekauft.
Solidarität und Kreativität
Zu Beginn des Wettbewerbs habe sie die "harten" Faktoren, die Ebermannstadt hat, aufgezählt, jetzt kämen die "weichen" dazu, die das Besondere der Stadt ausmachen: Offenheit für neue Ideen, Solidarität und Kreativität. Diese Faktoren haben auch das Projekt ausgemacht.