Online-Karte für den Landkreis Forchheim: Welches Solarpotenzial haben unsere Dächer?
Autor: Ronald Heck
Forchheim, Mittwoch, 19. Dezember 2018
Der Landkreis Forchheim will Gebäudebesitzer motivieren, Photovoltaik zu nutzen. Eine Online-Plattform soll zeigen, was auf ihren Dächern möglich ist.
Der Landkreis Forchheim hat ein Ziel: Die Treibhausgas-Emissionen sollen reduziert werden. Klimaschutzmanager Dominik Bigge betont, dass sich der Kreis den Klimaschutzzielen von Paris verpflichtet fühlt. Am Mittwoch sprachen sich die Mitglieder des Umweltausschusses auch dafür aus, den Klimapakt der Europäischen Metropolregion Nürnberg zu ratifizieren (siehe Infobox). Doch noch muss einiges getan werden: Die aktuelle Energiebilanz des Landkreises zeige, dass zwischen 1990 und 2015 die Treibhausgas-Emissionen nur um knapp 20 Prozent reduziert wurden.
Hohe Ziele fast unerreichbar
Die eigen gesetzten Ziele sind hoch: Bis zum Bilanzjahr 2020 wollte der Landkreis 30 Prozent (im Vergleich zu 2005) einsparen. "Um näher an den Treibhausgase-Zielkorridor zu gelangen, sollten die Bemühungen um Energieeinsparung, Energieeffizienz und Ausbau erneuerbarer Energie intensiviert werden", findet Bigge.
Bei erneuerbarer Wärme ist der Landkreis Vorreiter und liegt über dem Bundesdurchschnitt: 23 Prozent der Wärme wird bereits aus erneuerbaren Quellen erzeugt, deutschlandweit sind es nur knapp 14. Bei Öko-Strom ist der Landkreis hingegen unterdurchschnittlich: 27,3 Prozent im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 31,6. Laut Bigges Energiebilanz könne durch Photovoltaik im Landkreis noch viel eingespart werden.
Interaktive Karte
Deshalb der Vorschlag ein sogenanntes "Potenzial-Kataster" für Photovoltaik und Solarthermie zu erstellen: Das ist eine im Internet abrufbare Karte, auf der Hausbesitzer nachschauen können, welche Photovoltaik-Potenziale ihre Dächer haben. Bürger, Unternehmen und Kommunen im Landkreis könnten dann künftig ihre Gebäude auf der Karte aussuchen und bekommen per Klick erste Informationen, welche Leistung mögliche Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen bringen könnten.
Mit Hilfe von Geodaten wird für jedes Gebäude die Ausrichtung, Form und Neigung der Dachfläche sowie die Sonneneinstrahlung analysiert. In der Region haben die Landkreise Coburg und Bayreuth bereits entsprechende Kataster erstellen lassen. Auch die Kommunen Hausen und Weißenohe haben ähnliche Karten für ihre Gemeindegebiet erstellen lassen. Laut Bigge sollten idealerweise die Ergebnisse im Landkreiskataster integriert werden.
Eine Neuerung schlägt Bigge bei der kreisweiten Karte vor: Es könnte auch analysiert werden, welche Dächer sich für Dachbegrünungen eignen. Begrünungen haben zusätzliche klimafreundliche Effekte wie Regenrückhalt, Schonung der Trinkwasserversorgung und Verbesserung des Mikroklimas.
Klimaschutzpakt der Metropolregion Nürnberg
Beschluss Im Juli 2017 hat der Rat der Europäischen Metropolregion den Klimapakt, der in Zusammenarbeit mit Kommunen, Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt wurde, beschlossen. Durch die Ratifizierung in den Landkreisen und Gebietskörperschaften sollen die Ziele von Paris erreicht werden und CO2-Emissionen reduziert werden.