"Öko-Kistla" - so schmecken Bio-Produkte aus der Fränkischen Schweiz
Autor: Vera Schiller
Ebermannstadt, Donnerstag, 10. Dezember 2020
Die Ökomodellregion Fränkische Schweiz plant den Aufbau eines großen regionalen Bio-Getreidelagers oder die Bio-Gemeinschaftsverpflegung an Schulen und Kindertagesstätten. Es gibt aber auch kleinere Projekte wie das erste "Öko-Kistla".
Thomas Lang hat im Namen der Ökomodellregion Fränkische Schweiz zu einer virtuellen Pressekonferenz eingeladen. Dabei wurde das erste "Öko-Kistla" aus der Fränkischen Schweiz präsentiert, das eine Vielzahl an Produkten von landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region beinhaltet. In Bayern gibt es insgesamt 27 Ökomodellregionen, deren Aufgabe es jeweils ist, den Bio-Anteil in ihrer Region zu erhöhen. Dafür haben sich die einzelnen Ökomodellregionen jeweils unterschiedliche Projekte herausgesucht. Im Falle der Ökomodellregion Fränkische Schweiz, die erst seit der letzten Förderperiode im November 2019 existiert und die sich über 29 Gemeinden in den Landkreisen Bayreuth und Forchheim erstreckt, ist eines dieser Projekte beispielsweise der Aufbau eines großen regionalen Bio-Getreidelagers oder die Bio-Gemeinschaftsverpflegung an Schulen und Kindertagesstätten.
Vielfalt bekannt machen
Neben derartigen Großvorhaben gibt es jedoch noch weitere kleinere Projekte, die regionale Produkte und deren Hersteller in ihrer Vielfalt bekannt machen sollen. Besonders kleinen Produzenten wolle man so "eine Plattform geben", sagte Michael Breitenfelder, Manager der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Wirtschaftsband A 9. Dazu stelle man zum Beispiel gerade eine Broschüre mit 160 Direktvermarkter-Betrieben zusammen, die später einmal in Tourist-Informationen für Besucher und Bewohner der Fränkischen Schweiz ausliegen sollen.
Regionale Produktion
Ein noch konkreteres Vorhaben ist jedoch das "Öko-Kistla", das als neuestes Projekt der Ökomodellregion Fränkische Schweiz in Kürze erworben werden kann. Gerade in diesem Corona-Winter sei es laut Christiane Meyer, der Vorsitzenden der ILE Fränkische Schweiz Aktiv, notwendig, "den Menschen etwas an die Hand zu geben", das greifbar ist und sie eventuell auch noch bei der Suche nach einem passenden Geschenk für Weihnachten unterstützt. So könne man laut Thomas Lang aus dem Projektmanagement der Öko-Modellregion Fränkische Schweiz über die Feiertage mit der Familie auch jetzt "ein bisschen Fränkische Schweiz genussvoll erleben".
Zusammensetzung
Um ein derartiges Projekt zu realisieren, musste zunächst einmal herausgefunden werden, wie viele Bioanbieter es in der Fränkischen Schweiz überhaupt gibt. Wichtig war außerdem, dass die Produkte, die sich am Ende im "Kistla" befinden, auch eine Zeitlang haltbar sind. Laut Pia Keller, die das Projekt unter diesen Auswahlkriterien vorangebracht hat, haben sich insgesamt "ganz tolle Sachen" finden lassen, die nicht alle ganz alltäglich seien. Konkret befinden sich in einem "Öko-Kistla" je nach Liefermöglichkeiten zwischen acht und elf verschiedene Produkte. Enthalten sind je nach Lieferkapazität Trockenware (Nudeln, Linsen), Säfte, alkoholische Getränke, eingemachte/eingekochte Ware (Fruchtaufstriche oder Wurst) sowie Öle, beispielsweise Wurst im Glas von der "Texas Longhorn Ranch" in Prebitz (Kreis Bayreuth), Marmelade von den "Beerenbauern" aus Niedermirsberg oder Apfel-Cidre vom "Biohof Schmidt" aus Leutenbach. Das wechselnde Angebot bietet Abwechslung, besonders sollen Kunden aber dadurch gezeigt bekommen, "dass nicht immer alles verfügbar ist", sondern in kleinen Stückzahlen hergestellt wird, sagt Breitenfelder. Pia Keller als Koordinatorin des Projekts und die Projektmanager Sabine Hafner und Thomas Lang betonten vor allem die Vielfalt der Produkte in der Region und das Engagement der Direktvermarkter.
Vorbestellung der Kisten
Vor Weihnachten können Gemeinden und Einzelpersonen das "Öko-Kistla" nun bis zum 18. Dezember per E-Mail an info@oeko-fraenkische.de oder unter Telefon 09194/7363-50 vorbestellen und dann später bei der Katholischen Landvolkshochschule Feuerstein in Ebermannstadt abholen. Die Kosten für eine Kiste belaufen sich derzeit vor Weihnachten auf 34,50 Euro, nach den Feiertagen wird eine Kiste circa 39 Euro kosten. Alternativ soll es auch noch eine kleinere Variante für 15 Euro geben. Das "Öko-Kistla" kann im neuen Jahr ab dem 11. Januar wieder am Feuerstein bestellt werden (vorher ist Betriebsurlaub). Inzwischen gab es bereits Bestellungen für 160 große und 70 kleine Öko-Kisten.