Obertrubach ist TV-Spot zu teuer
Autor: Franz Galster
Obertrubach, Freitag, 13. Februar 2015
Vor allem aus Kostengründen lehnt der Gemeinderat ein Angebot von TVO ab. Die 25 Sekunden langen Einspieler hätten rund 1200 Euro gekostet. Vom touristischen Nutzen der Spots war der Rat allerdings auch nicht restlos überzeugt.
Knapp fiel dieses Mal der Bericht von Bürgermeister Markus Grüner (CSU) bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Obertrubach aus. Er informierte die Räte unter anderem über die mögliche Versetzung des OD-Steins an der Staatsstraße von Wolfsberg Richtung Hammerbühl.
Der entsprechende Behördentermin findet am 23. Februar um 9.30 Uhr vor Ort statt. Grüner hat namentlich die Wolfsberger Gemeinderäte Erwin Eichler (CSU) und Richard Grüner (Wählergemeinschaft) dazu geladen.
Behördliche Termine
Weitere interessierte Räte von außerhalb können teilnehmen. Bernd Reichel (Bürger Union) schlug in diesem Zusammenhang vor, künftig sämtliche Gemeinderäte zu behördlichen Terminen einzuladen.
Dies ist aber von den Behörden oft nicht gewollt und auch praktisch wohl kaum machbar. Beim Ortstermin wird eine rein rechtliche Feststellung getroffen. Nach dem erwähnten Termin wird es eine Stellungnahme zum Ergebnis seitens der Regierung von Oberfranken an die Kommune geben. Grüner betonte, dass nach dem Ortstermin und mit der Stellungnahme alle Wolfsberger nochmals zu einer Aussprache geladen werden. Mit diesem Meinungsbild geht dann der Gemeinderat Obertrubach in die Entscheidungsfindung.
Dann werden die Gemeindevertreter ausreichend Zeit haben, das sensible Thema des Standorts des OD-Steins zu diskutieren und einen Beschluss zu fassen. Selbst dieser kann danach noch vier Wochen lang widerrufen werden. Nochmals auf der Tagesordnung stand das Angebot von TV Oberfranken, einen Imagespot von 25 Sekunden von der Gemeinde Obertrubach in Verbindung mit Egloffstein ausstrahlen zu lassen. Neben Impressionen der Gemeinde sollte zum Schluss fünf Sekunden eine Tafel mit aktuellen Veranstaltungen gezeigt werden. Der Spot soll an zehn Sendetagen 20 Mal ausgestrahlt werden und 2400 Euro kosten. Den Betrag hätte man sich mit Egloffstein geteilt. Deren Entscheidung lag allerdings noch nicht vor.
Die Sendung war auch unter dem Hintergrund des 25-jährigen Jubiläums der touristischen Kooperation mit Egloffstein erwogen worden. Am Ende lehnte die Opposition im Gemeinderat, die krankheitsbedingt in der Mehrheit war, das Vorhaben aus Kostengründen ab.
Signal für junge Familien
Die Mehrheit schloss sich dem Argument an, dass TVO vorwiegend im nördlichen Oberfranken gesehen wird und so nicht die eigentlich interessante Klientel von Obertrubach und Egloffstein erreicht.
Die Gemeinde setzt beim Baugebiet "Anger" in Geschwand, das noch nicht erschlossen ist, ein Zeichen. Sie geht in Vorleistung, damit eine junge Familie sich ansiedeln und ein Eigenheim bauen kann. Fünf Meter Wasser, Kanal, Strom werden gelegt. Grüner berichtete von einem Treffen des Kompensationsmanagements des Wirtschaftsverbandes A 9, Gewerbepool, dem auch die Gemeinde Obertrubach angehört. Demnach sollen die Ausgleichsflächen aller beteiligte Gemeinden erfasst und zur gemeinsamen Nutzung in den Pool eingebracht worden. Die Untersuchungen dauern an.
Geld für den Kindergarten
Die Staatsstraße 2260 von Wolfsberg nach Hammerbühl wird laut Staatlichem Bauamt durch Baumaßnahmen geringfügig verkehrsmäßig beeinträchtigt. Die eigentliche Sanierung mit einer vorübergehenden Vollsperrung ist nach Beendigung der winterlichen Verhältnisse geplant, voraussichtlich im April 2015.
Problemlos bewilligte der Rat den Antrag der katholischen Kirchenstiftung, das hälftige Defizit 2013/2014 des katholischen Kindergartens St. Marien in Höhe von 1028 Euro zu übernehmen. Zusätzlich bewilligte der Rat einstimmig einen einmaligen freiwilligen Zuschuss von 1000 Euro.
Grüner dankte in diesem Zusammenhang Pfarrer Werner Wolf für die Trägerschaft und Markus Habermann, der seit Jahren Buchhaltung und Abrechnung kostenlos übernimmt. Die Situation verschafft der Gemeinde laut Grüner eine komfortable Position. Für die Einweihung des Mehrgenerationenspielplatzes beantragte die Sprecherin des Fördervereins, Monica Grüner-Krampe, 350 Euro seitens der Gemeinde. Der Förderverein führte das Projekt durch.
Die Gemeinde bezahlte 25 000 Euro, aus Spenden kamen 30 000 Euro dazu. Grüner bat der Transparenz halber zuvor um eine Aufstellung der bisher verwendeten Gelder. Diese liegt bis dato nicht vor.
Positiver Bescheid
Mit den Mehrheitsstimmen der Opposition wurde dennoch der Antrag des Fördervereins genehmigt. Vorwärts geht es in schnellen Schritten beim Breitbandausbau.
Den Förderantrag gaben die Obertrubacher am 23. Januar 2015 bei der Regierung in Bayreuth ab, die den Antrag mittlerweile positiv beschied. Jetzt kann die Auftragsvergabe erfolgen. "Wir sind damit die Ersten im neuen Förderprogramm des Landkreises Forchheim", stellte Bürgermeister Grüner am Ende zufrieden fest.